
Nach der tragischen Messerattacke in Aschaffenburg am 23. Januar 2025, bei der ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann getötet wurden, kündigte Friedrich Merz, der Kanzlerkandidat der Union, tiefgreifende Änderungen in der deutschen Migrationspolitik an. Der mutmaßliche Täter, ein 28-jähriger Afghaner, war bereits ausreisepflichtig und hatte im November 2022 einen Asylantrag gestellt. Diese Vorfälle werfen ein grelles Licht auf die bestehenden Schwächen in der Asyl- und Einwanderungsstrategie Deutschlands.
Merz bezeichnete die aktuelle Politik als „fehlgeleitet“ und forderte sofortige Maßnahmen, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. „Am ersten Tag meiner Kanzlerschaft wird das Innenministerium angewiesen, alle Grenzen dauerhaft zu kontrollieren“, erklärte Merz. Er versprach, ein faktisches Einreiseverbot für Personen ohne gültige Einreisepapiere einzuführen, das auch für Asylbewerber gelten soll. Zudem plädiert er für tägliche Abschiebungen und für eine Reform des Aufenthaltsrechts, die es ermöglichen soll, straffällige Personen in Abschiebehaft zu nehmen, bis sie ausreisen.
Politische Reaktionen und Veränderungen
Der Vorfall hat nicht nur öffentliche Empörung ausgelöst, sondern auch eine Welle politischer Reaktionen. Bundeskanzler Olaf Scholz hob die Notwendigkeit einer schnellen Aufklärung hervor und qualifizierte die Attacke als „Terrortat“. In der politischen Diskussion werden Parallelen zu anderen Vorfällen gezogen, wie dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt oder anderen Messerattacken in deutschen Städten.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und andere CSU-Politiker schließen sich der Forderung nach grundlegenden Änderungen in der Migrationspolitik an. Merz selbst stellt fünf zentrale Punkte für eine „fundamentale“ Reform vor: Dazu gehören die dauerhafte Kontrolle aller deutschen Grenzen und eine verstärkte Ausrüstung der Bundespolizei mit Befugnissen zur Verhängung von Haftbefehlen.
Kriminalität unter Migranten und deren Ursachen
In der Diskussion um Migration und Kriminalität zeigt sich eine differenzierte Perspektive. Während ein kleiner Teil der Migranten straffällig wird, ist der Gesamtanteil von Migranten unter Tatverdächtigen in den deutschen Kriminalstatistiken überrepräsentiert. Migrationserfahrungen, soziale Isolation und gewalttätige Konflikte in Gemeinschaftsunterkünften sind häufige Ursachen für die höheren Straftaten unter Migranten. Erfahrungen aus den vergangenen Jahren zeigen, dass die Integrationsverhältnisse eine entscheidende Rolle spielen: Migranten mit Zugang zum Arbeitsmarkt sind seltener straffällig.
Die Herausforderungen in der Migration und die Frage nach der Sicherheit in der Gesellschaft bleiben ein zentrales Thema, das mit politischem Handeln und gesellschaftlicher Diskussion einhergeht. Die Aschaffenburger Messerattacke dient als mahnendes Beispiel für die Dringlichkeit einer Reform, die sowohl Sicherheit gewährleisten als auch menschenrechtliche Standards achten muss.
Wie die weitere politische Entwicklung und die bevorstehenden Bundestagswahlen diese Diskussion prägen werden, bleibt abzuwarten. Es ist jedoch klar, dass der Druck auf die Regierung, die Migrationspolitik zu überdenken und zu reformieren, zunehmen wird.
Für weitere Informationen lesen Sie bitte die Artikel von Ruhr24, Zeit und bpb.