
Die Universität Bielefeld hat am 1. Januar 2025 die Akademie für Universitäre Weiterbildung (AUW) gegründet, um die bestehenden Angebote zur wissenschaftlichen Weiterbildung zu zentralisieren und weiterzuentwickeln. Bereits seit Jahrzehnten engagiert sich die Universität in diesem Bereich und bietet verschiedene Programme an, darunter das Forum Offene Wissenschaft und das Programm Studieren ab 50. Diese Angebote wurden bisher von unterschiedlichen Einrichtungen der Universität organisiert, was nun in der AUW vereinheitlicht wird, wie aktuell.uni-bielefeld.de berichtet.
Die Gründung der Akademie erfolgt vor dem Hintergrund, dass wissenschaftliche Weiterbildung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Sie verbindet Forschung mit praktischer Anwendung und fördert den Austausch zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft. Die Einrichtungen Kontaktstelle Wissenschaftliche Weiterbildung (KWW), Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung e.V. (ZWW), sowie das Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung (IWW) werden dabei sukzessive in die AUW integriert. Die KWW wird zum Jahresbeginn 2025 aufgelöst, während die übrigen Aufgaben Schritt für Schritt übertragen werden.
Ziele und Angebote der Akademie
Die AUW hat sich mehrere Ziele gesetzt. Dazu zählt die strategische Ausrichtung der wissenschaftlichen Weiterbildung und die organisatorische Zusammenführung der bestehenden Programme. Ein zentrales Element ist die Unterstützung von Fakultäten und externen Partnern – Unternehmen und Verbänden – bei der Entwicklung und Implementierung von Weiterbildungsangeboten. Zudem wird die Akademie auch eine Repräsentationsfunktion auf Bundesebene übernehmen.
Der wissenschaftliche Direktor der Akademie, Professor Dr. Markus Walber, kündigte die ersten Angebote an, die bereits im Frühjahr 2025 starten werden. Dazu gehört die „Narrative Expositionstherapie“ Ende Februar, eine Forschungswerkstatt zum Thema „Wissenschaftliche Weiterbildung und Professionalisierung“ im März sowie ein zweisemestriges weiterbildendes Studium „Professional Business Coaching“ ab dem Sommersemester 2025.
Der Kontext der wissenschaftlichen Weiterbildung
Wissenschaftliche Weiterbildung ist ein Teil des lebensbegleitenden Lernens und spielt eine entscheidende Rolle in der Fachkräfteentwicklung. Laut dem Wissenschaftsrat ist es entscheidend, den Zugang zur Hochschule für beruflich Qualifizierte zu erweitern, um den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden, wie auf bibb.de dargelegt wird. In den letzten zehn Jahren hat sich der Zugang zu Hochschulen für diese Zielgruppe erheblich verbessert. Ein zentrales Element dieser Bemühungen ist die Förderung von Programmen wie ANKOM und „Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen“.
Die Definition wissenschaftlicher Weiterbildung umfasst alle Formen organisierten Lernens nach einer ersten Bildungsphase und schließt Studiengänge, die zu Bachelor- oder Masterabschlüssen führen, sowie Zertifikate ein. Berichte zeigen, dass obwohl 12% der Weiterbildungsaktivitäten an Hochschulen stattfinden, nur 1% der 18- bis 69-Jährigen aktiv daran teilnehmen. Diese Diskrepanz unterstreicht die Notwendigkeit, die Angebote so zu gestalten, dass sie breitere Zielgruppen ansprechen.
Insgesamt hat die Akademie für Universitäre Weiterbildung das Potenzial, einen maßgeblichen Beitrag zur Weiterentwicklung und Professionalisierung der wissenschaftlichen Weiterbildung an der Universität Bielefeld zu leisten und die Zugänglichkeit für beruflich Qualifizierte zu verbessern, wie auch die Universität Bielefeld selbst in detaillierten Informationen auf ihrer Website uni-bielefeld.de feststellt.