GesellschaftPaderbornPolitikTechnologie

Die Mensch-Maschine-Angst: Paderborner Wissenschaftler beleuchten KI-Herausforderungen

Paderborner Wissenschaftler*innen erforschen den Einfluss neuer Technologien auf die Gesellschaft. Sie ziehen Parallelen zur industriellen Revolution und sensibilisieren für den humanistischen Umgang mit Maschinen.

Wissenschaftler*innen der Universität Paderborn widmen sich aktuell der Analyse der Auswirkungen neuer Technologien auf die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt. Im Fokus stehen die Herausforderungen und Chancen, die mit der vierten industriellen Revolution einhergehen. Insbesondere wird die intelligente Vernetzung von Menschen, Maschinen und Produkten untersucht, die durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und intelligenter Robotik geprägt ist. Diese Entwicklungen könnten Menschen in einer Vielzahl von Arbeitsprozessen ersetzen, was Ängste vor Verdrängung schürt. Diese Befürchtungen sind jedoch nicht neu und erinnern an die Diskussionen, die in der zweiten industriellen Revolution in den 1920er Jahren geführt wurden, so uni-paderborn.de.

In einem interdisziplinären Projekt ziehen die Wissenschaftler Parallelen zwischen damaligen und heutigen Ängsten. Während der digitalen Technologien dezentral und oft schwer greifbar erscheinen, können sie dennoch ähnliche bedrohliche Effekte auf den Menschen ausüben. Prof. Dr. Claudia Öhlschläger betont, dass der Mensch in der heutigen Gesellschaft zunehmend auf einen Datenpunkt im weltweiten Netzwerk reduziert wird, was zu einem Gefühl der Entfremdung führt. Dies widerspricht dem grundlegenden humanistischen Ansatz, dass Technologie dem Menschen dienen sollte, anstatt ihn zu ersetzen.

Technologische Entwicklungen und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen

Die Sorgen über Jobverluste durch KI sind weit verbreitet, insbesondere in Berufen mit repetitiven Tätigkeiten. Laut futura-sciences.com können KI-Systeme jedoch auch Arbeitsprozesse optimieren, Mitarbeiter entlasten und neue Berufsfelder schaffen. Automatisierung führt zu einer Steigerung der Effizienz und Produktivität in Unternehmen. Chatbots und automatisierte Systeme verbessern den Kundenservice, während Mitarbeiter von monotonen Aufgaben befreit werden, was potenziell zu höherer Arbeitszufriedenheit führen kann.

Auf der anderen Seite sorgt der technologische Wandel auch für steigende Qualifikationsanforderungen. Arbeitnehmer sind gefordert, ihre Fähigkeiten kontinuierlich weiterzuentwickeln, um mit KI-Systemen effektiv zusammenzuarbeiten. Dies kann zur Verdrängung weniger qualifizierter Arbeitskräfte führen und die Notwendigkeit eines aktiven Lebenslangen Lernens unterstreichen. Die Politik ist gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, um die soziale Absicherung der Arbeitnehmer während dieser Übergangsphase zu gewährleisten.

Industrie 4.0 und die Zukunft der Arbeit

Die Industrie 4.0 eröffnet neue Möglichkeiten für Unternehmen, insbesondere durch die dezentralisierte Produktionssteuerung. Individuelle Teile und Kleinstserien können effizienter produziert werden, was durch den Einsatz intelligenter Systeme unterstützt wird. Transparente Prozesse und die Fähigkeit zur Dokumentation und Steuerung des Ressourcenverbrauchs sind zentrale Elemente dieser digitalen Transformation, wie ki-wissens-und-weiterbildungszentrum.de erläutert.

Ein entscheidendes Instrument zur Einschätzung der Bereitschaft für die Industrie 4.0 ist der Industrie 4.0 Maturity Index, der eine umfassende digitale Transformation ermöglichen soll, auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Prof. Antonio Krüger vom DFKI hat maßgeblich zu diesem Index beigetragen. Der Rückgang der Kosten für das Retrofitting von Bestandsanlagen macht es KMU zudem finanziell möglich, an der Industrie 4.0 teilzuhaben, ohne auf Neubauten angewiesen zu sein.

Die Kombination dieser Aspekte erfordert eine Sensibilisierung und einen humanistischen Umgang mit neuen Technologien in der Arbeitswelt sowie in der Gesellschaft. Es liegt an den Unternehmen, die Mitarbeiter bei der Anpassung an die neuen Anforderungen aktiv zu unterstützen, während gleichzeitig ein kritisches Bewusstsein für die Herausforderungen und Chancen der technologischen Veränderungen gefördert werden sollte.

Referenz 1
www.uni-paderborn.de
Referenz 2
www.ki-wissens-und-weiterbildungszentrum.de
Referenz 3
www.futura-sciences.com
Quellen gesamt
Web: 10Social: 127Foren: 47