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EU-Strommix 2024: Erneuerbare Energien überholen Fossile energisch!

Im Jahr 2024 erreicht der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in der EU fast 50 %. Rückgang fossiler Brennstoffe und Fortschritte durch den Green Deal zeigen neue Wege zur Klimaneutralität auf.

Im Jahr 2024 verzeichnet die Europäische Union (EU) einen bemerkenswerten Wendepunkt in ihrer Energiepolitik: Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung beträgt nun 47,5 Prozent. Dies stellt einen signifikanten Anstieg dar, welcher den Strommix in der EU revolutioniert. Die Analyse bezieht sich auf Daten zur Stromerzeugung und -nachfrage in allen 27 EU-Ländern und stammt von der Denkfabrik Ember, wie ZVW berichtet.

Insbesondere die Solarenergie hat einen beachtenswerten Aufschwung erfahren, mit einem Anteil von gut 11 Prozent am Gesamtstrom. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Stromerzeugung aus Solarenergie um 21,7 Prozent. Zudem sind Windkraftanlagen für knapp 17 Prozent des Stroms verantwortlich. Diese Entwicklungen sind im Einklang mit den Zielen des europäischen Green Deals, der seit 2019 auf die drastische Reduzierung der Treibhausgasemissionen abzielt.

Rückgang fossiler Brennstoffe

Der Rückgang fossiler Brennstoffe ist ebenso bemerkenswert. Der Anteil von Kohle am Strommix liegt 2024 unter 10 Prozent, während die Stromerzeugung aus Gas im fünften Jahr in Folge gesunken ist und nun bei knapp 16 Prozent steht. Zusammen mit anderen fossilen Brennstoffen, wie Öl und Müll, machen diese Energieträger noch etwa 29 Prozent des Gesamtstroms aus der EU aus.

Diese grundlegenden Veränderungen im Energiesektor werden zusätzlich unterstützt durch die Bemühungen der Europäischen Kommission, die am 11. September 2024 darauf hinweist, dass in der ersten Jahreshälfte bereits über 50 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen, was die Erzeugung aus fossilen Brennstoffen übersteigt. Energiekommissarin Kadri Simson erklärte, dass die EU gut gerüstet sei, um ihre Klimaneutralitätsziele zu erreichen, bedingt durch den starken Anstieg von Wasser- und Windenergie sowie eine sinkende Nachfrage.

Herausforderungen bei nationalen Klimaplänen

Eine bedeutende Herausforderung bleibt jedoch die Einreichung von nationalen Klimaplänen (NECPs). Trotz der Fortschritte haben viele EU-Staaten ihre Pläne nicht fristgerecht bis zum 30. Juni eingereicht, was ein Glaubwürdigkeitsproblem für die Klimaschutzmaßnahmen darstellt. Dabei haben lediglich zehn endgültige Pläne den Anforderungen entsprochen, unter denen Deutschland und Frankreich ihre Beiträge rechtzeitig vorlegten. Spanien und Polen hingegen sind im Verzug mit ihren Plänen.

Die Kritik von Klimaschützern an diesen Lücken in den Klimaschutzmaßnahmen bleibt nicht ungehört, insbesondere was die Bereiche Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und CO2-Senken betrifft. Es ist klar, dass die Memberstaaten dazu angehalten werden müssen, fehlende Pläne schnellstmöglich nachzureichen, um den ehrgeizigen Klimazielen Rechnung zu tragen.

Die Entwicklungen im Energiebereich spiegeln die Dringlichkeit und Notwendigkeit wider, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu reduzieren und auf erneuerbare Energien zu setzen. Die EU scheint auf einem vielversprechenden Weg zu sein, doch gibt es noch Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, um die gesteckten Klimaziele tatsächlich zu erreichen, wie Euractiv anmerkt.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 3
www.euractiv.de
Quellen gesamt
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