
Am 22. Januar 2025 hat Borussia Dortmund die Entlassung von Nuri Şahin als Trainer bekannt gegeben. Diese Entscheidung markiert das Ende einer kurzen Amtszeit für den ehemaligen BVB-Spieler, der seit dem 24. August 2024 im Amt war. In diesen fünf Monaten führte Şahin die Mannschaft in insgesamt 27 Spielen, darunter ein einziges siegreiches Spiel aus den letzten neun Begegnungen, was zu einer besorgniserregenden Tabellenposition als Zehnter in der Bundesliga führte. Lars Ricken, der seit Mai 2024 als Sport-Geschäftsführer tätig ist, begründete die Trennung mit einer negativen sportlichen Entwicklung und äußerte, dass die Wende, die der Verein mit Şahin anstreben wollte, nicht erreicht werden konnte.
Die entscheidende Wende kam nach der 1:2-Niederlage gegen den FC Bologna, nach der Ricken sagte, dass eine sachliche Analyse notwendig gewesen sei. Ricken schätzte Şahin als Menschen und Ex-Spieler sehr und wünschte sich ursprünglich eine lange Zusammenarbeit. Er führte zudem aus, dass die Entscheidung nach dem Spiel in Bologna nicht mehr vermeidbar war und dass die sportliche Situation keine andere Wahl ließ.
Kontext der Entlassung
Vor der offiziellen Bekanntgabe von Şahins Entlassung äußerte Ricken, dass das Vertrauen in den Trainer möglicherweise verloren gegangen sei. Dies wurde nach dem Spiel in Bologna deutlich, wo die Leistung des Teams nicht den Erwartungen entsprach. Auch Sportdirektor Sebastian Kehl warnte vor voreiligen Entscheidungen, da der Druck auf der gesamten Mannschaft lastet. Şahin hatte im Vorfeld bestätigt, dass er sich am Mittwoch früh mit den BVB-Bossen treffen werde, um über die Situation zu sprechen. In seinen Aussagen machte er deutlich, dass es ihm nicht um seine Person gehe, sondern um das Wohl des Vereins.
Der Fall von Nuri Şahin reiht sich in einen Trend ein, der in der Bundesliga immer wieder zu beobachten ist: Trainerwechsel als Reaktion auf sportliche Misserfolge. Obwohl einige Vereine auf Kontinuität setzen, ist die Fluktuation in der Liga hoch. Laut einer Analyse liegt Borussia Dortmund mit insgesamt 43 Trainerentlassungen auf dem vierten Platz der häufigsten Trainerwechsel in der Bundesliga. Dabei gilt Edin Terzić, der im Juni 2024 den Verein verließ, als einer der prägnanten Abgänge.
Die Statistiken sprechen für sich
Trainerwechsel sind in der Bundesliga nicht nur häufig, sie sind oft auch das letzte Mittel der Vereine, um sportliche Probleme zu lösen. Die Gründe dafür sind vielfältig: interne Querelen, hohe Erwartungen und die ständige Jagd nach Erfolgen. Die Liste der häufigsten Trainerentlassungen zeigt, wie oft Vereine gezwungen sind, ihre Trainer auszutauschen:
Platz | Verein | Trainerentlassungen |
---|---|---|
1 | VfB Stuttgart | 52 |
2 | 1. FC Köln | 46 |
3 | Eintracht Frankfurt | 45 |
4 | Borussia Dortmund | 43 |
5 | Bayer Leverkusen | 33 |
6 | Bayern München | 33 |
7 | Werder Bremen | 33 |
8 | Borussia Mönchengladbach | 28 |
9 | VfL Wolfsburg | 24 |
10 | VfL Bochum | 22 |
Die häufigsten Trainerentlassungen in der Bundesliga spiegeln die Herausforderungen wider, vor denen die Vereine stehen, wenn die sportlichen Erfolge ausbleiben. Nuri Şahin ist nur ein weiterer Name, der auf dieser Tabelle möglicherweise in Zukunft erscheinen könnte.
Für Borussia Dortmund wird es nun darauf ankommen, einen geeigneten Nachfolger zu finden, der das Ruder herumreißen und die Mannschaft zurück auf den Erfolgsweg führen kann. Doch die Herausforderung des Trainerwechsels bleibt, wie viele Vereine wissen, oft ein ungewisser Weg mit hohem Risiko.