
Die Uhrenindustrie steht vor zahlreichen Herausforderungen, die sich in verhaltenen Geschäften und rückläufigen Umsätzen niederschlagen. Laut einem Bericht von WELT verzeichnete die Branche im Jahr 2024 ein durchwachsenes Ergebnis, das von steigender Unsicherheit bei vielen Manufakturen geprägt ist. Kommunikationspannen, insbesondere zwischen deutschen und Schweizer Firmen, führen zu Missverständnissen im Marketing. Besonders kritisch wird die inflationäre Verwendung des Begriffs „Ikone“ wahrgenommen, was zu einem Verlust der damit verbundenen Bedeutung führt.
Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es auch Hersteller, die sich durch technische Finesse von der Konkurrenz abheben. Modelle wie Schleppzeiger-Chronografen, Ewige Kalender und Tourbillons ziehen die Aufmerksamkeit reicher Sammler auf sich. Zudem hat der Uhrenhersteller Breitling den Markennamen Universal Genève übernommen, um das beliebte historische Modell „Tri-Compax“ wiederzubeleben.
Marktentwicklung und Umsatzsteigerungen
Erst kürzlich veröffentlichte der Richemont-Konzern eine positive Ad-Hoc-Mitteilung, die einen Umsatzanstieg von 10 % im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 vermeldet. Der Quartalsumsatz von 6,2 Milliarden Euro stellt einen Rekord für Richemont dar, wie Uhrenkosmos berichtet. Der neunte Monat dieses Geschäftsjahrs wies zudem einen Umsatz von 16,2 Milliarden Euro auf, was einem Anstieg von 4 % bei konstanten und 3 % bei tatsächlichen Wechselkursen entspricht.
Das Wachstum in Nord- und Südamerika sowie in Europa, dem Nahen Osten und Japan ist bemerkenswert, während die Region Asien-Pazifik einen langsamen Rückgang von 7 % verzeichnet, größtenteils bedingt durch Herausforderungen in China. Dies zeigt sich in einem Umsatzrückgang auf dem chinesischen Festland sowie in Hongkong und Macau von minus 18 %.
Zukunft des Luxusuhrenmarkts
Der weltweite Luxusuhrenmarkt hat 2023 einen Wert von 48,10 Milliarden US-Dollar erreicht, mit Prognosen für 2024, die auf 53,69 Milliarden US-Dollar steigen. In diesem Kontext verdeutlicht Fortune Business Insights, dass der Markt bis 2032 sogar 134,53 Milliarden US-Dollar erreichen könnte, was einer jährlichen Wachstumsrate von 12,17 % entspricht. Technische Innovationen und eine zunehmende Beliebtheit von gebrauchten Luxusuhren tragen zu diesem Wachstum bei.
Luxusuhren überzeugen durch Handwerkskunst, individuelle Gestaltung und hochwertige Materialien. Dabei zeigt der Markt eine klare Segmentierung: Mechanische Uhren dominieren den Markt, während elektronische Uhren die schnellste Wachstumsrate vorweisen. Besondere Herausforderungen stellen Fälschungen dar, die ein wachsende Problem für die Branche darstellen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Uhrenbranche eine Phase der Unsicherheit durchlebt, jedoch auch Perspektiven für Wachstum und Innovation bestehen. Mutige Entscheidungen von Anbietern, insbesondere in Bezug auf Design und Marketing, könnten entscheidend für die Zukunft der Industrie sein.