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Helferkreise in Freising: Sorge um Integrationshilfe nach Kürzungen!

Helferkreise in Freising warnen vor Kürzungen in der Integrationshilfe. Die Streichung von 90.000 Euro könnte langfristige Auswirkungen auf Asylbewerber und deren Integration haben.

In Freising und der umliegenden Region sind die Helferkreise alarmiert wegen geplanter Kürzungen im Asylbereich, die massive Auswirkungen auf die Integrationshilfe für Geflüchtete haben könnten. Berichten zufolge hat der Sozialausschuss des Landkreises mit knapper Mehrheit von 8:6 Stimmen entschieden, rund 90.000 Euro an Sachkosten für 10,2 Stellen in der Integrationsberatung zu streichen. Diese Maßnahme trifft auf entschiedenen Widerstand der lokalen Ehrenamtlichen, die bereits über lange Wartezeiten für Beratungstermine und eine unzureichende Präsenz der freien Träger klagen. Insbesondere berichtet der Helferkreis Zolling von seinem wöchentlichen „Café International“, das als wichtige Plattform für die Integrationsarbeit dient.

Stephan Griebel, Sprecher der Helferkreise, appelliert an Landrat Helmut Petz sowie an die Entscheidungsträger im Kreisausschuss, der am Mittwoch tagt. Die Ehrenamtlichen sind überwiegend mit Verwaltungsaufgaben und Behördengängen beschäftigt, was der Integration der Geflüchteten und der Alltagsbegleitung stark entgegensteht. Eine Kürzung der Mittel könnte bedeuten, dass die Helferkreise nicht mehr in der Lage sind, größere Betreuungslücken zu schließen. Dies könnte nicht nur die Integration behindern, sondern auch die Deutschkenntnisse sowie die schulischen Erfolge der geflüchteten Kinder gefährden.

Folgen der Kürzungen für die Integrationsarbeit

Die Streichung der Gelder, die als freiwillige Leistungen des Landkreises gelten, wurde von den Helferkreisen als besorgniserregend eingeordnet. Trotz des Verständnisses für die angespannte Haushaltslage wurde betont, dass die langfristigen Kosten von unzureichender Integrationsarbeit die kurzfristigen Ersparnisse übersteigen könnten. Geplant ist, dass die endgültige Entscheidung über die Kürzungen beim Kreistag liegt, der dringend um ein Umdenken gebeten wird. Auch Vertreter aus Land- und Bundestag wurden aufgefordert, sich für eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen einzusetzen.

Die Johanniter, die sich seit Jahren um die Integration von Geflüchteten kümmern, unterstützen zahlreiche Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund. Besonders in aktuellen Zeiten, in denen immer mehr unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland kommen, ist der Bedarf an sozialpädagogischer sowie psychosozialer Betreuung enorm. Die Organisation hat bereits in Berlin unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Rahmen des „JOHANNA-Projektes“ betreut und bietet umfassende Hilfe bei Behördengängen, Wohnungssuche und der Bildung an.

Komplexität der Integration

Die Integration von Flüchtlingen gestaltet sich jedoch oft als komplex. Viele geflüchtete Menschen treffen in Deutschland auf einen undurchsichtigen Behördendschungel und haben häufig negative Erfahrungen mit staatlichen Stellen in ihren Heimatländern gemacht. Sprachbarrieren und unzureichende Informationen führen zusätzlich dazu, dass die zuständigen Behörden häufig nicht die benötigte Unterstützung bieten können. Dies ist besonders kritisch für minderjährige Flüchtlinge, die ohne familiäre Unterstützung ankommen.

Auch die UNO-Flüchtlingshilfe hebt hervor, dass lokale Initiativen und ehrenamtliche Helfer eine entscheidende Rolle bei der Integration spielen. Sie bieten nicht nur alltägliche Begleitung, sondern helfen auch, das Vertrauen zwischen Flüchtlingen und der Aufnahmegesellschaft aufzubauen. Sprachkenntnisse und das Verständnis der neuen Umgebung sind dabei entscheidende Faktoren für eine gelingende Integration. Die Aufrechterhaltung und Stärkung der Integrationsangebote ist somit unerlässlich für das Miteinander aller Menschen in Deutschland.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.johanniter.de
Referenz 3
www.uno-fluechtlingshilfe.de
Quellen gesamt
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