
Das Erzbistum Köln steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen, die das Schicksal des Kölner Doms betreffen. Aufgrund sinkender Kirchensteuereinnahmen plant die Diözese Einsparungen von insgesamt 400.000 Euro. Bis 2030 sollen die Einsparungen sogar rund 100 Millionen Euro betragen, wie t-online berichtet. Diese Einsparungen werden nicht ohne Konsequenzen für den Dom und seine Besucher bleiben.
Der Dompropst Guido Assmann erklärte, dass die Einsparmaßnahmen unter anderem angepasste Öffnungszeiten und höhere Preise für die Turmbesteigung sowie den Zugang zur Schatzkammer umfassen werden. Trotz dieser Veränderungen bleibt der Zugang zum Dom vorerst kostenlos. Zukünftige Änderungen sind jedoch nicht ausgeschlossen, was Besorgnis auslöst. Assmann betont, dass der Dom für alle Menschen offenstehe, unabhängig von deren finanzieller Situation.
Einschnitte und Erhaltungsstrategien
Der Kölner Dom, als das meistbesuchte Bauwerk Deutschlands mit jährlich etwa sechs Millionen Besuchern, hat in den letzten Jahren unter erheblichen Einnahmeausfällen gelitten, insbesondere während der Corona-Pandemie. In den Jahren 2020 und 2021 betrugen diese Einnahmeverluste schätzungsweise 2,5 Millionen Euro, da Turmbesteigungen und Führungen nicht stattfinden konnten (koelner-dom.de). Um die finanziellen Engpässe zu überbrücken, setzt das Domkapitel auf erhöhte Spendenbereitschaft und Plexiglas-Spendenboxen, die strategisch in den Eingangsbereichen platziert werden.
Die jährlichen Gesamtkosten für den Unterhalt des Kölner Doms belaufen sich auf etwa 12 Millionen Euro. Davon tragen das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Köln rund 40 Prozent, also etwa 4,8 Millionen Euro. Das Erzbistum Köln trägt zusätzlich etwa 2,4 Millionen Euro bei, was zirka 19 Prozent der Kosten entspricht (kulturstiftung-koelnerdom.de). Der Zentral-Dombau-Verein übernimmt etwa 35 Prozent der Kosten, jedoch muss das Domkapitel die verbleibenden 40 Prozent selbst aufbringen.
Beiträge zu den laufenden Kosten
Ein wesentlicher Teil der Einnahmen des Domkapitels resultiert aus Führungen, dem Zugang zur Schatzkammer und der Turmbesteigung, was zusammengenommen etwa 17 Prozent der Kosten abdeckt. Mit einer Preisanpassung, die bereits im Januar 2022 in Kraft trat, stieg der Eintrittspreis für Erwachsene von 5 Euro auf 6 Euro, während Kinder und Jugendliche 3 Euro zahlen müssen. Diese Anpassungen sind Teil der Bestrebungen, die finanzielle Lücke zu schließen. Spenden aus Kerzenopfern und Kollekten spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung des Doms.
Trotz der schwierigen finanziellen Lage gibt es die Hoffnung, die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen, ohne das kulturelle und spirituelle Erbe des Kölner Doms zu gefährden. Die engagierte Unterstützung durch die Kulturstiftung Kölner Dom und andere Einrichtungen wird als entscheidend angesehen, um sowohl die bauliche Substanz als auch die lebendige kulturelle Nutzung der Domkirche zu sichern.