
Am 29. Januar 2025 wird Gilda Sahebi um 20 Uhr im Übergangshaus, Königstraße 54-56, einen Vortrag mit dem Titel „Erzählungen schlagen Fakten – Wie rassistische Denkmuster die Demokratie gefährden“ halten. Diese Veranstaltung ist Teil des Studium Generale der Universität zu Lübeck, das sich intensiv mit dem Thema Rassismus in Wissenschaften und den entsprechenden historischen sowie gesellschaftlichen Kontexten auseinandersetzt. Wie uni-luebeck.de berichtet, ist Gilda Sahebi ausgebildete Ärztin, Politikwissenschaftlerin und freie Journalistin, die in ihrer Arbeit einen Fokus auf die Themen Antisemitismus, Rassismus, Frauenrechte, sowie den Nahen Osten und Wissenschaft legt.
Sahebi thematisiert in ihrem Vortrag, dass rassistische Erzählungen und Denkmuster tief in der Gesellschaft verwurzelt sind und häufig verneint werden. Rassismus ist in Deutschland weit verbreitet und durchdringt alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, auch in Institutionen und Strukturen. Der Widerstand in Form von zivilgesellschaftlichen Protesten hat die Debatten zu Rassismus zunehmend in den Vordergrund gerückt, doch an Hochschulen bleibt das Thema größtenteils unzureichend behandelt.
Erklärungen zu Rassismus und Demokratie
Die Veranstaltung am 29. Januar ist der erste von insgesamt acht Abenden im Rahmen der Ringvorlesung im Wintersemester 2024/25, die jeweils um 20:00 Uhr beginnen und für alle Interessierten kostenfrei sind. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. An den Abenden besteht die Möglichkeit zum Austausch bei Wein und Wasser, was einen informellen Dialog fördern soll.
Eine Sonderstellung in der Gesellschaft hat das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, das am 27. Januar jeden Jahres erfolgt. Laut einer Stellungnahme des Deutschen Instituts für Menschenrechte ist das Gedenken eine Verpflichtung, die nicht nur staatliche Instanzen, sondern auch die gesamte Gesellschaft betrifft. Beate Rudolf, Direktorin des Instituts, betont die Wichtigkeit dieser Erinnerungsarbeit und stellt klar, dass Antisemitismus, Rassismus und diskriminierende Strukturen eng miteinander verbunden sind. Jüdische Menschen, Sinti*zze, Rom*nja sowie zahlreiche andere gesellschaftliche Gruppen wurden durch die Nationalsozialisten systematisch entrechtet und verfolgt.
Die Verbindung zwischen Erinnerung und Engagement
Rudolf hebt hervor, dass die Bedeutung von Gedenkorten und historisch-politischer Bildung in der heutigen Zeit stetig zunimmt. Die deutsche Gesellschaft wird aufgefordert, über parteipolitische Gegensätze hinweg zusammenzuarbeiten, um die Grundlagen des Gemeinwesens zu schützen. Dies schließt die Stärkung der Menschenrechtsbildung und das zivilgesellschaftliche Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus ein. Erinnern und Engagement für Menschenrechte sind untrennbar miteinander verbunden, wie institut-fuer-menschenrechte.de klarstellt.
In diesem Kontext unterstreicht die Technische Hochschule Lübeck ebenfalls die Relevanz der Themen, die während der Veranstaltungen behandelt werden. Die Gesellschaft ist gefordert, rassistische Denkmuster zu erkennen und aktiv an deren Überwindung zu arbeiten, um die Demokratie zu schützen.
Die Vorträge der Ringvorlesung werden zudem aufgezeichnet und online zur Verfügung gestellt, was eine breitere Diskussion und einen Zugang zu wichtigen Themen hinsichtlich Rassismus und Demokratie ermöglichen wird. Es ist zu hoffen, dass diese Veranstaltungen neue Perspektiven eröffnen und zur kritischen Auseinandersetzung mit rassistischen Narrativen anregen.