
Die politische Landschaft in den USA steht vor großen Herausforderungen, während die zweite Amtszeit von US-Präsident Donald Trump begonnen hat. Die Meinungen über den Präsidenten sind vielfältig, insbesondere unter den Amerikanern, die im Ausland leben, wie beispielsweise in Leipzig. Laut einem Bericht der LVZ leben etwa 1700 Amerikaner mit Migrationshintergrund in Leipzig, die unterschiedliche Perspektiven zur politischen Situation in den USA teilen.
Eine prägnante Stimme in Leipzig ist Alejandro Estrella, ein Unternehmer aus New York, der seit 2017 dort lebt. Er äußert kritische Ansichten über das Zwei-Parteien-System in den USA und empfindet die deutsche Berichterstattung als einseitig. Estrella konnte bei der letzten Wahl nicht wählen, da sein Stimmzettel nicht ankam. Auch Drew Fleming, ein Finanzberater aus North Carolina, der 2016 für Trump stimmte, verpasste die letzte Wahl und kritisiert die angebliche Einschränkung der Meinungsfreiheit unter der Biden-Administration.
Gemeinsame Sorgen und Stimmen der Auswanderer
Kaitlyn Kennedy, eine Auswanderin, bringt eine andere Perspektive ein. Sie hat Bedenken hinsichtlich schwächerer Gruppen in den USA und fühlt sich in Deutschland sicherer. Ihr politisches Engagement zeigt sich in ihrer Unterstützung für die Grüne Partei. Im Gegensatz dazu beschreibt Maximilian Feyes, ein Halb-Amerikaner aus Kalifornien, seine Ablehnung gegenüber Trump. Er hat die sozialen Vorteile in Deutschland schätzen gelernt und sieht die zweite Amtszeit Trumps als potenziell gefährlich für die Demokratie in den USA.
Die wahlberechtigten Amerikaner im Ausland haben trotz ihrer geringen Zahl eine potenziell entscheidende Rolle bei US-Wahlen. Wie die Deutschen Wirtschafts Nachrichten berichten, lebten vor vier Jahren rund 141.000 wahlberechtigte US-Amerikaner in Deutschland. Diese Zahlen sind im Vergleich zu den 155 Millionen Wählern in den USA zwar klein, jedoch können sie in engen Wahlkämpfen einen wesentlichen Einfluss ausüben. Constance Chucholowski, Vorsitzende von Democrats Abroad in Berlin, hebt die Bedeutung der in Deutschland lebenden US-Bürger hervor.
Die Herausforderungen des Wählens im Ausland
Die Wahlbeteiligung der im Ausland lebenden US-Bürger war bei der Präsidentschaftswahl 2020 insgesamt nur 7,8 %. In Deutschland lag diese jedoch bei 25 %, was die Aktivität und das Engagement dieser Gemeinschaft zeigt. Jedoch gibt es zahlreiche Herausforderungen beim Wählen aus dem Ausland, wie das rbb24 berichtet. Probleme wie falsche Umschläge und variierende Registrierungsregeln in den einzelnen Bundesstaaten erschweren den Prozess erheblich.
Anhörungen und Veranstaltungen werden organisiert, um die Wähler zu mobilisieren. Democrats Abroad feiern Phonebanking-Events, um wahlberechtigte Bürger zu ermutigen, ihre Stimmen abzugeben, während Republicans Overseas vergleichsweise weniger aktiv sind und keine Unterstützung von der Republikanischen Partei erhalten. Angesichts der Umfragen, die im Oktober 2024 ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump zeigen, wird die Stimme der im Ausland lebenden US-Amerikaner zunehmend wichtiger, insbesondere in entscheidenden Bundesstaaten.