
Caroline Champetier, die renommierte französische Bildgestalterin, wird mit dem Marburger Kamerapreis 2025 ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 30. April 2025 um 20 Uhr im Cineplex Marburg statt. Der prestigeträchtige Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, würdigt das Lebenswerk von Champetier, die auf über 40 Jahre Erfahrung im Film zurückblicken kann und an mehr als 100 Produktionen seit Ende der 1970er Jahre mitgewirkt hat. Ihre herausragenden Filme schließen bekannte Titel wie „Hanna Arendt“ und „Die Witwe Clicquot“ ein.
Die französische Kamerafrau, die für ihren sozialrealistischen Stil und ihren präzisen, beobachtenden Blick bekannt ist, hat in ihrer Karriere eng mit bedeutenden Regisseuren der Nouvelle Vague zusammengearbeitet. Zu ihren häufigen Partnern zählen Größe wie Xavier Beauvois, Leos Carax und Jacques Doillon. Besonders bemerkenswert bleibt ihr Debüt als Director of Photography beim Spielfilm „Le pont de nord“ (1981), der von Jacques Rivette inszeniert wurde, sowie ihre Rolle als Kameraassistentin bei Claude Lanzmanns monumentalem Werk „Shoa“ (1985).
Karrierehöhepunkte
Champetiers Werk hat maßgeblich die Sichtweise vielen Filmschaffenden geprägt. Sie erschuf einen Spannungsbogen zwischen der Nouvelle Vague und der jüngeren Generation von Filmemachern. Zu ihren bekanntesten Projekten zählen auch „Holy Motors“, „Annette“ und „Von Menschen und Göttern“. Bei der Berlinale erhielt sie ebenfalls einen Preis für ihre herausragende Kameraarbeit, die durch einen besonderen Fokus auf die emotionale Tiefe der Charaktere besticht. Die Auszeichnung wurde am Donnerstag in Berlin vor der Vorführung ihres Films „Les Innocentes“ (2016) überreicht.
Die Marburger Kamerapreis-Verleihung findet bereits zum 24. Mal statt, nachdem das Event seit 2001 jährlich vergeben wird. Parallel zur Preisverleihung finden vom 30. April bis 2. Mai 2025 die 26. Bild-Kunst Kameragespräche in Marburg statt, die sich ebenfalls der Kunst der Bildgestaltung widmen.
Einfluss von Frauen in der Nouvelle Vague
Frauen spielten eine entscheidende Rolle in der französischen Nouvelle Vague, und Champetier ist eine der prominentesten Vertreterinnen dieser Bewegung. Filme wie „À bout de souffle“, „Une femme est une femme“ und „Jules & Jim“ verdeutlichen die kreative Präsenz von Frauen im Film. Persönlichkeiten wie Agnès Varda, Anna Karina und Catherine Deneuve waren Wegbereiterinnen für eine neue Filmsprache und Sichtweise auf weibliche Erfahrungen in der Gesellschaft.
Champetiers Einfluss auf die Filmindustrie lässt sich nicht nur in ihren eigenen Arbeiten erkennen, sondern auch in der Art und Weise, wie sie als Mentorin für jüngere Talente wirkt. Ihre Verbindung zur Nouvelle Vague und ihr kontinuierliches Schaffen machen sie zu einer Schlüsselfigur in der Filmgeschichte. Der Marburger Kamerapreis ist daher eine verdiente Anerkennung ihrer beeindruckenden Karriere und ihres anhaltenden Beitrags zur Kunst der Bildgestaltung.
Der Marburger Kamerapreis wird teilweise von der Sparkasse Marburg-Biedenkopf gestiftet, was den regionalen Bezug der Ehrung unterstreicht.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Seiten von Universität Marburg, Berliner Zeitung und 2 Carnations on a Table.