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Hilfe für Mütter: Neue Studie zu Partnerschaftsgewalt veröffentlicht!

Forschende der UNI Med Hamburg untersuchen die HilfsangebotspREFERENZEN postpartaler Frauen, die von Partnerschaftsgewalt betroffen sind. Die Ergebnisse zielen auf verbesserte Gesundheitsversorgung ab.

Postpartale Frauen sehen sich einem erhöhten Risiko für Partnerschaftsgewalt ausgesetzt, was schwerwiegende psychische und physische Folgen sowohl für die betroffenen Frauen als auch für die Bindung zu ihrem Kind haben kann. In einer aktuellen Untersuchung haben Prof. Dr. Susan Garthus-Niegel und ihr Team die Hilfsangebotsprachen und -präferenzen dieser Frauen erforscht. Die Studie, die auf Daten der INVITE-Studie basiert, umfasste insgesamt 3.509 postpartale Frauen, die sowohl Erfahrungen mit Partnerschaftsgewalt berichteten als auch solche, die unbetroffen blieben. Ziel der Forschung war es, die spezifischen Bedürfnisse dieser Frauen bei der Gesundheitsversorgung zu verstehen, um besser auf sie eingehen zu können.

Die Studie unterscheidet zwischen psychosozialen und medizinischen Dienstleistungen sowie der Versorgung durch Hebammen. Dabei wurde die Kommunikation in direkte (z. B. persönliche Gespräche, Videokonferenzen) und indirekte (z. B. Chats, E-Mails) Kommunikation unterteilt.

Ergebnisse der Studie

Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen mit Erfahrungen von Partnerschaftsgewalt alle drei Dienstleistungskategorien seltener in Anspruch nehmen. Dies deutet auf mögliche Barrieren hin, die diese Frauen davon abhalten, notwendige Hilfe in Anspruch zu nehmen. Weiterhin fiel auf, dass betroffene Frauen Angebote mit direkter Kommunikation negativer bewerteten als Frauen ohne solche Erfahrungen. Interessanterweise gab es jedoch keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen hinsichtlich der Nutzung indirekter Kommunikationswege. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die Entwicklung gezielter Hilfsangebote, um den Bedürfnissen von Frauen, die unter Partnerschaftsgewalt leiden, gerecht zu werden. Die umfassende Studie wurde in der Fachzeitschrift BMC Public Health veröffentlicht und trägt dazu bei, ein besseres Verständnis für die Unterstützungsangebote nötig für diese vulnerablen Gruppen zu entwickeln, berichtet Medical School Hamburg.

Kontext und erweiterte Perspektiven

Obwohl Partnerschaftsgewalt häufig als spezifisches Problem von Frauen wahrgenommen wird, zeigt eine andere Untersuchung, dass auch Männer betroffen sind, jedoch gibt es wenig wissenschaftlich erhobene Daten dazu in Deutschland. Laut SSOAR wurde bei einer deutschlandweit repräsentativen Online-Befragung von 1.200 Männern im Alter von 18 bis 69 Jahren zu Themen wie der Prävalenz von Partnerschaftsgewalt und deren Folgen ermittelt. Dabei wurde ebenfalls untersucht, welche Erfahrungen Männer mit dem Hilfesystem gemacht haben.

Zusätzlich wurden Risikofaktoren identifiziert und qualitative Interviews mit 16 Männern durchgeführt, um deren persönliche Erfahrungen detaillierter zu erfassen. Die Ergebnisse eines Expert:innen-Workshops wurden ebenfalls innerhalb dieser Studie präsentiert und enthalten wichtige Handlungsempfehlungen. Eine Sonderauswertung des Niedersachsensurveys zu Partnerschaftsgewalt bei 15-jährigen männlichen Jugendlichen runden das Bild ab.

Referenz 1
www.medicalschool-hamburg.de
Referenz 3
www.ssoar.info
Quellen gesamt
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