
Eine aktuelle Onlinebefragung, die über 1.000 Lehrkräfte an Hamburger Stadtteilschulen und Gymnasien einbezog, zeigt, dass digitale Medien mittlerweile ein fester Bestandteil des Unterrichts in Hamburg sind. Die Studie, die von der Universität Göttingen durchgeführt wurde, macht jedoch auch auf die Probleme aufmerksam, die mit der Nutzung dieser Technologien einhergehen. Laut der Analyse, die umfassend dokumentiert ist, haben sich nicht nur die Anforderungen an Lehrkräfte verändert, sondern sie sehen sich auch einem hohen Maß an digitalem Stress ausgesetzt, der unter anderem durch Zeitdruck, technische Störungen und unzureichende IT-Infrastruktur entsteht. Dies führt zu signifikant erhöhten Burnout-Raten und legt nahe, dass dringende Maßnahmen im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz notwendig sind, um diesen Herausforderungen zu begegnen, wie Uni Göttingen berichtet.
Hamburger Schulen zeigen sich im bundesweiten Vergleich als Vorreiter in der Nutzung digitaler Medien. Dennoch klagen 74% der Lehrkräfte über eine gestiegene Arbeitsbelastung durch die Digitalisierung, während lediglich 6% Entlastungen verspüren. Mangelnde technische Unterstützung und eine ineffiziente Internetverbindung sind häufige Hindernisse, die die Lehrkräfte in ihrer Arbeit einschränken. Darüber hinaus wünschen sich viele Lehrkräfte leistungsfähigere Anwendungen und eine bessere Integration dieser Technologien in ihren Schulalltag.
Herausforderungen durch digitale Kluft
Die Studie hat auch die Kluft zwischen den Schulen in Bezug auf Bildungsqualität, Arbeitsbedingungen und berufliche Entwicklungschancen untersucht. Insbesondere Schulen mit einer geringen digitalen Reife schränken den Zugang ihrer Schüler zu wichtigen gesellschaftlichen Entwicklungen ein. Um dieser digitalen Kluft entgegenzuwirken, werden konkrete Maßnahmen gefordert. Dazu zählen klarere Aufträge und mehr Unterstützung für Schulleitungen, zusätzliche Mittel für digitale Infrastruktur sowie mehr Zeit für Lehrkräfte, um neue Unterrichtsformen umzusetzen.
Weitere Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Mehrheit der Lehrkräfte an Hamburger Schulen digitale Endgeräte regelmäßig verwendet und dabei oft mit technischen Problemen konfrontiert wird. Das Fehlen einer soliden digitalen Lernumgebung, ein Problem, das viele Bundesländer, einschließlich Berlin, betrifft, führt dazu, dass das Potenzial für digitales Lernen oft nicht ausgeschöpft wird. Hier schlagen Experten wie Anne Albers von der GEW bessere organisatorische Strukturen sowie einen verlässlichen IT-Support vor, um die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte zu reduzieren, wie in Campus Schulmanagement dargelegt wird.
Gemeinsame Probleme in verschiedenen Bundesländern
Ein weiterer Aspekt, der auch in der Berliner Lehrerschaft ein zentrales Thema ist, betrifft die unzureichende Unterstützung bei der Einführung neuer Technologien. Laut einer Studie, an der fast 2.400 Lehrkräfte aus Berlin beteiligt waren, wollen 75% mehr digitale Medien im Unterricht einsetzen, kämpfen jedoch mit den gleichen Problemen wie ihre Hamburger Kollegen, darunter Genehmigungen von Apps und unzureichende Einarbeitungszeiten in neue Hardware. 71% der befragten Lehrkräfte geben an, dass die Digitalisierung ihre Arbeitsbelastung erhöht. Diese Ergebnisse illustrieren, dass der digitale Stress kein isoliertes Phänomen ist, sondern bundesweit Lehrkräfte betrifft, wie RBB24 feststellt.
Die Herausforderungen, die die Digitalisierung für Lehrkräfte mit sich bringt, machen deutlich, dass ohne strategische Unterstützung und eine angemessene technische Vorbereitung die Belastung der Lehrkräfte weiter steigen wird. Daher liegt es in der Verantwortung der Schulbehörden, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Potenziale digitaler Lehr- und Lernmethoden voll ausschöpfen zu können.