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Hagen entdeckt die Schatten der Kolonialgeschichte: Neuer Audiowalk!

Die FernUniversität Hagen präsentiert am 21. Januar 2025 einen Audiowalk, der koloniale Spuren in der Stadt aufdeckt. Entdecken Sie verborgene Geschichten und Orte der Hagener Geschichte.

Die FernUniversität in Hagen hat einen innovativen Audiowalk ins Leben gerufen, der die Kolonialgeschichte der Stadt auf eindrucksvolle Weise hörbar macht. Dieses Projekt führt die Teilnehmer zu sechs bedeutenden Stationen in der Hagener Innenstadt, wo sie auf verborgene Geschichten und Orte stoßen, die mit dem Kolonialismus in Verbindung stehen. Dr. Fabian Fechner und Barbara Schneider, beide vom Lehrgebiet Geschichte Europas in der Welt, sind die Initiatoren dieser spannenden Erkundung, die im Jahr 2018 ihren Anfang nahm und mit Unterstützung lokaler Einrichtungen wie dem Hagener Heimatbund und dem Allerwelthaus realisiert wurde.

Der Audiowalk dauert etwa 90 Minuten und setzt ein Smartphone oder Tablet sowie Kopfhörer voraus. Die Webseite hagen.colonialtracks.de bietet den benötigten Weg und zusätzliche Informationen. An den Stationen sind nicht nur die Forscher selbst zu hören, sondern auch die Schauspielerin Davina Donaldson, die das Gehörte eindrucksvoll einordnet. Für Interessierte gibt es zusätzlich Silent Stations in Hohenlimburg und Haspe, die Bild- und Textinformationen bereitstellen.

Ein Blick auf die Kolonialgeschichte in Hagen

Die Geschichte des deutschen Kolonialismus wird oft als fern und exotisch wahrgenommen, jedoch hat sie tiefe Wurzeln und Auswirkungen bis in die Gegenwart, auch in Städten wie Hagen. Koloniale Kriegervereine, Straßennamen und Sammlungen im öffentlichen Raum sind nur einige der Überreste, die an den Zeitraum zwischen 1830 und 1960 erinnern. Dabei zeigt Hagen eindrucksvoll, wie Stadtgeschichte und Kolonialgeschichte eng miteinander verknüpft sind. Beispielsweise befasst sich der Audiowalk mit dem Geburtshaus des Entdeckers Burkhard Waldecker und dem ehemaligen Gesellschaftshaus Concordia, zwei Orten mit historischer Relevanz für den Kolonialismus.

Die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte hat seit 2020 an Bedeutung gewonnen. Wegweisend war die Forschungsarbeit in Hagen, wo viele koloniale Spuren entdeckt wurden. Diese Erkundung soll ein besseres Verständnis für die komplexen Zusammenhänge und Nachwirkungen des Kolonialismus schaffen. Die Kulturbegegnungen werden von den Bürgerinnen und Bürgern Hagen getragen und behandeln Themen wie Neugier, koloniales Machtgefüge und Rassismus, die den historischen Kontext prägen.

Die Unterstützung des Projekts

Das Audiowalk-Projekt wird von mehreren Institutionen gefördert, darunter Engagement Global, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sowie die Bezirksvertretung Hagen-Mitte. Der Hagener Heimatbund hat ebenfalls einen wesentlichen Beitrag geleistet, um dieses innovative Format zu realisieren. Ein gedruckter Stadtplan zu den „Colonial Tracks“ kann kostenlos in der Touristinformation, der Universitätsbibliothek und der Studienberatung abgeholt werden. Diese Druckerzeugnisse wurden durch Brot für die Welt mit Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes unterstützt.

Das komplexe Thema Kolonialgeschichte in Hagen wird am 15. Januar 2025 in einer Veranstaltung namens „Auf den Spuren des Kolonialismus in Hagen“ vertieft. Die Teilnahme an diesem Event ist kostenfrei und eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, was es der breiten Öffentlichkeit ermöglicht, sich mit diesem wichtigen Teil der Geschichte auseinanderzusetzen.

Insgesamt stellt der Audiowalk eine hervorragende Gelegenheit dar, sich mit der eigenen Stadtgeschichte auseinanderzusetzen und die oftmals unsichtbaren Spuren des Kolonialismus zu entdecken. Der interaktive Rundgang sensibilisiert die Teilnehmer nachhaltig für die historischen Verknüpfungen und deren Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft.

Referenz 1
www.fernuni-hagen.de
Referenz 2
hagen.colonialtracks.de
Referenz 3
www.fernuni-hagen.de
Quellen gesamt
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