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Resonanz für die Nachhaltigkeit: Schwarzwald als Vorbild für Transformation

Eine neue Studie der Universität Hohenheim beleuchtet die Resonanztheorie und nachhaltige Entwicklung im Biosphärengebiet Schwarzwald. Ziel ist die Förderung sozial-ökologischer Transformationen.

Eine neue Studie, die im Biosphärengebiet Schwarzwald in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim veröffentlicht wurde, beleuchtet den Zusammenhang zwischen Resonanztheorie und sozial-ökologischem Denken. Der Titel der Studie lautet „Connecting resonance theory with social-ecological thinking“ und wurde in der Fachzeitschrift „People and Nature“ publiziert. Dabei wird der Fokus auf die nachhaltige Entwicklung gelegt, die durch das harmonische Zusammenspiel zwischen Mensch und Kulturlandschaft unterstützt wird.

Die Resonanzbeziehungen, beschrieben von Soziologe Hartmut Rosa, stellen einen Schlüssel für die sozial-ökologische Transformation dar. Rosa unterscheidet hierbei zwischen drei Resonanzachsen: dem Verhältnis zu anderen Menschen, zu Dingen und zum „großen Ganzen“. Diese theoretischen Ansätze werden exemplarisch auf das Biosphärengebiet Schwarzwald angewandt, das in Baden-Württemberg als Modellregion für nachhaltige Entwicklung dient.

Praktische Umsetzung und Herausforderungen

Ein bemerkenswerter Aspekt der Landwirtschaft im Biosphärengebiet Schwarzwald ist, dass 90% der Betriebe im Nebenerwerb arbeiten. Diese Struktur ermöglicht es traditionellen Weidegemeinschaften im Südschwarzwald, aktiv zur Landschaftspflege beizutragen. Neue Gemeinschaften, wie die „Geiße Buure Atzenbach“, übernehmen Verantwortung für die Betreuung von Ziegenherden und stärken somit die regionale Identität.

Zusätzlich fördern Initiativen wie die „Kulinarischen Hinterwälder Wochen“ den Erhalt der bedrohten Rinderrasse „Hinterwälder“. Diese Projekte sind eine von vielen Möglichkeiten, wie die regionale Bevölkerung aktiv an der Erhaltung ihrer Kultur und Umwelt beteiligt ist. Auch das Open-Air-Theater „Theater in den Bergen“ thematisiert wichtige Herausforderungen wie Artenvielfalt und Wasserknappheit, was die Dringlichkeit von nachhaltigem Handeln unterstreicht.

Biosphärenreservate als Modelle für die Zukunft

Biosphärenreservate stehen für einen Paradigmenwechsel in der Umweltpolitik: Naturschutz wird nicht nur als Schutz von Natur betrachtet, sondern als gemeinschaftlicher Prozess mit der Zivilgesellschaft. Laut den Informationen von UNESCO fördern diese Gebiete nachhaltige Wirtschaftsformen, Naturschutz sowie die Forschung und Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Sie sind in verschiedene Zonen unterteilt, in denen unterschiedliche Regeln für die Nutzung gelten, um eine Balance zwischen Schutz, Förderung intraregionaler Partnerschaften und der Entwicklung nachhaltiger Lebensstile zu schaffen. Biosphärenreservate haben sich als bedeutende Instrumente erwiesen, um langfristige Nachhaltigkeitsprozesse zu initiieren und Landschaften „lebensfähig“ zu halten.

Die Autorinnen und Autoren der Studie warnen jedoch, dass Resonanz nicht planbar ist. Institutionen sollten Räume schaffen, in denen positive Beziehungen entstehen können. Ziel ist es, die gewonnenen Erkenntnisse sowohl in der Wissenschaft als auch in der politischen Praxis zu nutzen, um die Herausforderungen der Nachhaltigkeit zu meistern, wie auch im Bericht des Umweltbundesamtes dargestellt wird.

Insgesamt verdeutlicht die Studie, wie wichtig soziale Beziehungen und gemeinschaftliches Engagement für die sozial-ökologische Transformation sind. Durch die Verbindung von Theorie und praktischen Ansätzen wird ein wertvolles Modell für künftige nachhaltige Entwicklungsprozesse geschaffen.

Referenz 1
www.uni-hohenheim.de
Referenz 2
www.umweltbundesamt.de
Referenz 3
bne.unesco.de
Quellen gesamt
Web: 9Social: 51Foren: 16