
Am 20. Januar 2025 hielt Donald Trump eine bedeutende Rede zur Amtseinführung, in der er diverse Themen seiner bevorstehenden Präsidentschaft ansprach. In seiner Rede stellte er unterschiedliche Behauptungen auf, die jedoch nicht alle der Überprüfung standhalten konnten.
So behauptete Trump, dass die USA mehr für ihre Gesundheitsversorgung ausgeben als jedes andere Land der Welt. Diese Aussage erwies sich als korrekt: Laut OECD kostete das US-Gesundheitssystem im Jahr 2022 im Durchschnitt 12.555 USD pro Person, was das Land an die Spitze der Rangliste setzt, gefolgt von Deutschland mit 8.010 USD.
Ein weiterer Punkt in Trumps Rede bezog sich auf das Thema Migration. Er erklärte, dass die Regierung den gefährlichen Kriminellen Zuflucht bietet. Diese Aussage blieb jedoch ohne Belege – die Fakten zeigen, dass zwischen 2021 und 2024 über 7,5 Millionen Menschen an der US-Grenze aufgegriffen wurden, darunter 60.000 straffällige Nicht-US-Bürger. Es gibt keinerlei Hinweise, dass andere Länder Kriminelle oder psychisch Kranke in die USA entsenden.
Gesundheitspolitische Unsicherheiten
In Bezug auf die Gesundheitspolitik bleibt die Zukunft unter Trump ungewiss. Professor Dr. Christian Lammert zeigt auf, dass Trump für die kommenden vier Jahre keine spezifischen Vorhaben zur Gesundheitspolitik angekündigt hat. In der Vergangenheit versuchte Trump jedoch, den „Affordable Care Act“ (ACA), allgemein bekannt als Obamacare, abzuschaffen oder zu schwächen. Der ACA hat derzeit eine Rekordzahl von 21 Millionen Bürgern versichert, was viele als positives Zeichen werten.
Seit seiner Einführung im Jahr 2010 haben beinahe 50 Millionen Menschen zu irgendeinem Zeitpunkt Zugang zu einer Versicherung über den ACA erhalten. Die Unterstützung für den ACA ist bemerkenswert: Laut einer Umfrage der Kaiser Family Foundation aus Mai 2024 haben 62% der Befragten eine positive Meinung über das Gesetz, während 37% negativ darüber denken. Besonders demokratische Wähler (90%) und in gewissem Maße auch Unabhängige (66%) zeigen sich positiv gegenüber dem ACA, im Gegensatz zu 66% der Republikaner, die überwiegend negativ eingestellt sind.
Konflikte in der Pharmabranche
In der Arzneimittelentwicklung stehen die USA vor gravierenden Herausforderungen. Die amerikanischen Ausgaben für Medikamente sind die höchsten weltweit. Der „Inflation Reduction Act“ unter Präsident Biden gibt Medicare die Möglichkeit, Preisnachlässe mit Pharmaunternehmen auszuhandeln, was ab 2026 zu Einsparungen von etwa 6 Milliarden USD führen könnte. Die Pharmaindustrie zeigt sich jedoch widerständig und hat rechtliche Schritte eingeleitet, um die Preisverhandlungen zu verhindern. Unternehmen wie Merck und Bristol Myers Squibb argumentieren, dass die Preisfestsetzungen verfassungswidrig sind.
Die Biden-Administration hat jedoch die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass automatisierte Systeme dazu beitragen, die Angaben des Einkommens zu überprüfen. Bis Februar 2025 plant das Center for Medicare and Medicaid Services (CMS), eine Liste von bis zu 15 weiteren Medikamenten zu veröffentlichen, deren Preise verhandelt werden sollen.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Diskussion um das Gesundheitssystem in den USA stark polarisiert ist. Während einige die Fortschritte im Rahmen des ACA feiern, bleibt ungewiss, wie Trump seine gesundheitspolitischen Vorhaben umsetzen wird. Die Presse ist aufmerksam auf die Reaktionen sowohl der Bevölkerung als auch der Pharmaindustrie, während sich die politischen Landschaften und Meinungen zur Gesundheitsversorgung ständig verändern.