
Im Rems-Murr-Kreis werden die Bürger am 20. Januar 2025 erneut von Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr betroffen sein. Die Gewerkschaft Verdi hat die Busfahrer und Busfahrerinnen im privaten Omnibusgewerbe für Dienstag und Mittwoch zum Streik aufgerufen. Dies geschieht nach einer ergebnislosen zweiten Verhandlungsrunde zwischen Verdi und den Arbeitgebern. Die Gewerkschaft hat angekündigt, die Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg fortzusetzen, was sich auf über 30 Betriebe auswirkt.
Betroffen sind unter anderem Schulbusse und zahlreiche Buslinien im Rems-Murr-Kreis, die während dieser Tage nicht fahren werden. Niklas Hetfleisch, Sprecher des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS), erwartet erhebliche Einschränkungen im Linienverkehr. Busverbindungen in den Städten Waiblingen und Backnang sind besonders stark betroffen. Es wird empfohlen, alternative Verkehrsmittel wie Fahrräder oder Carsharing zu nutzen, da die Mobilitätsgarantie der VVS während der Streiks nicht gilt. Details zu den genauen Ausfällen stehen derzeit noch aus, Rückmeldungen der Busunternehmen sind ebenfalls ausständig.
Hintergrund der Proteste
Die Warnstreiks sind Teil eines größeren Tarifkonflikts, der von Verdi initiiert wurde. Die Gewerkschaft fordert neun Prozent mehr Entgelt sowie eine Erhöhung um 100 Euro für Auszubildende, bei einer Laufzeit des neuen Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht, die zum Streiken aufruft, endete bereits am 31. Dezember 2024, und die erste Verhandlungsrunde am 18. Dezember verlief ohne Angebot der Arbeitgeber.
Der Arbeitgeberverband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) hat die Forderungen von Verdi als überzogen kritisiert. WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg weist darauf hin, dass die Tariflöhne in den letzten zwei Jahren bereits um rund 15 Prozent gestiegen seien. Diese Sorgen sind nicht isoliert; bundesweit laufen Warnstreiks auch in anderen Sektoren, wie beispielsweise in der Metall- und Elektroindustrie, wo die IG Metall bundesweit 7 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von einem Jahr fordert.
Auswirkungen auf die Pendler
Die Streiks betreffen nicht nur den Rems-Murr-Kreis, sondern es gibt ähnliche Aktionen in sechs Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Rund 5.500 Beschäftigte sind von den Streiks betroffen, die auch Omnibusbetriebe und Schienennahverkehr umfassen. Während die WBO dem Arbeitgeberverband (AGVDE) ein Angebot von 3% Lohnerhöhung ab April 2025 unterbreitete, sind viele Beschäftigte mit diesem Angebot unzufrieden.
Fahrgäste im Rems-Murr-Kreis werden gebeten, ihre Verbindungen über die VVS-App oder die VVS-Website zu überprüfen, da betroffene Linien aus der Fahrplanauskunft entfernt werden. Die VVS steht in engem Kontakt mit den betroffenen Unternehmen, um die Pendler so gut wie möglich zu informieren. Alternativen zu den nicht fahrenden Bussen sind dringend erforderlich, um die Mobilität während der Streikphase aufrechtzuerhalten.
Die Situation ist angespannt und wird von vielen Seiten mit Argusaugen beobachtet, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Tarifverhandlungen und die Folgen für die Fahrgäste und Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr.
Die Entwicklungen im Rems-Murr-Kreis sind Teil eines größeren Arbeitskonflikts in Deutschland, der nun auch die Öffentlichkeit betrifft. Die Bürger können sich auf weitere Informationen und mögliche Störungen in den nächsten Tagen einstellen.
Für weitere Details zu den Streiks im Rems-Murr-Kreis siehe ZVW, Stuttgarter Zeitung und Tagesschau.