
Die Gemeinde Unterföhring nimmt aktuelle Änderungen an ihren Richtlinien zur sozial- und bedarfsgerechten Wohnraumnutzung vor. Ziel ist es, durch Wohnungs- und Wohnungstausch die Auslastung des Wohnraums zu optimieren. Viele Mieter stehen vor der Herausforderung, dass ihre Wohnungen entweder zu klein oder zu groß sind. Auch bauliche Gegebenheiten wie fehlende Lifte sowie unpassende Lagen spielen eine wesentliche Rolle bei der Überlegung, den Wohnort zu wechseln. Der bestehende Rahmen der „Unterföhringer Richtlinien zur Erreichung einer sozial- und bedarfsgerechten Wohnraumnutzung“, die seit 2020 in Kraft sind, soll durch neue, auf die aktuellen Bedürfnisse zugeschnittene Richtlinien ersetzt werden. Dies geschieht unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Seniorenkonzeptausschusses, der besonders die Belange älterer Menschen in den Fokus rückt.
Die bisherigen Richtlinien bleiben vorerst in Kraft, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Ein wesentliches Element des gegenwärtigen Programms ist die Umzugsprämie von 2500 Euro, welche Mieter erhalten können, die eine gemeindeeigene Wohnung freimachen. Zudem werden Umzugshilfen bereitgestellt, die bis zu 2500 Euro für Umzugskosten, 5200 Euro für Renovierungsarbeiten und 5000 Euro für barrierefreie Umbauten umfassen können. Der neue Fokus soll jedoch verstärkt auf dem Wohnungstausch liegen, anstatt es als reinen Umzug zu betrachten.
Fokus auf Wohnungstausch und Seniorenkonzepte
Der Seniorenkonzeptausschuss hat angeregt, dass viele ältere Menschen nicht bereit sind, eine Wohnung zu verlassen, weshalb mehr Augenmerk auf den Umbau bestehender Räume gelegt werden sollte. Weiterhin steht die Überarbeitung der Mietpreisübernahme im Raum, die aus haushaltsrechtlichen und sozialen Gesichtspunkten neu bewertet werden soll. Dabei wurde dem Versand eines Informationsbriefs an Senioren widersprochen, um deren Ängste und Unsicherheiten zu vermeiden. Aktuell zeige sich auch ein geringes Interesse an der Bündelung von kleinen Wohnungen für den Wohnungstausch.
Die Empfehlung des Ausschusses, neue, projektbezogene Richtlinien zu schaffen, wird mit aktiver Beratung für Senioren unterlegt. Als positives Beispiel wird das Mehrgenerationenwohnprojekt Wehnerhof genannt, das bereits erfolgreich umgesetzt wurde.
Hinweise zum Wohnungsangebot
<pNeben den neuen Programmen zur Wohnraumnutzung hat die Gemeinde auch aktuelle Wohnungsangebote veröffentlicht. Eine 3-Zimmer-Wohnung in der Wohnanlage an der Fichtenstraße 31 wird zum Mietpreis von 871,09 Euro angeboten. Die Wohnung hat eine Wohnfläche von etwa 69,54 m² und ist mit Küche, Bad, WC, Diele, Flur und Loggia ausgestattet. Interessenten können sich bis zum 5. Februar um die Wohnung bewerben, wobei lediglich Bewerber mit erstem Wohnsitz in Unterföhring oder im Besitz einer Immobilie höhere Chancen auf Berücksichtigung haben. Die Entscheidung über die Wohnungsvergabe trifft der Wohnungs- und Sozialausschuss in nichtöffentlicher Sitzung. Bewerbungsunterlagen sind an der Bürgerinfo im Rathaus erhältlich, wobei für weitere Informationen sowohl telefonische als auch schriftliche Kontaktmöglichkeiten angeboten werden.
Soziale Wohnraumförderung im bundesweiten Kontext
Die umfassenden Bemühungen der Gemeinde sind eingebettet in einen größeren Kontext der sozialen Wohnraumförderung, die bundesweit Haushalte mit geringem und mittlerem Einkommen unterstützen soll. Besonders betroffen sind kinderreiche Familien, Alleinerziehende sowie Menschen mit Behinderungen. Auf Bundesebene sind für die kommenden Jahre erhebliche Finanzmittel vorgesehen, um bezahlbares Wohnen zu sichern, darunter 21,65 Milliarden Euro für sozialen Wohnungsbau von 2022 bis 2028. Die Fördermaßnahmen umfassen die Bereitstellung von preiswerten Mietwohnungen und die Unterstützung beim Erwerb von Wohneigentum. Dabei müssen die Wohnungen an Haushalte mit einem Wohnberechtigungsschein vermietet werden, welche wiederum von zuständigen Stellen unter Berücksichtigung bestimmter Einkommensgrenzen ausgestellt werden.