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Ein Leben für die Literatur: Zum Tod von Klaus Peter Walter

Am 20. Januar 2025 trauert die Universität Passau um Klaus Peter Walter, einen bedeutenden Literaturwissenschaftler, der bis zu seinem Ruhestand 2019 prägenden Einfluss in Forschung und Lehre hatte.

Der Tod von Klaus Peter Walter, einem bedeutenden Wissenschaftler der Romanistischen Literaturwissenschaft, wurde am 20. Januar 2025 bekanntgegeben. Walter wurde am 12. Mai 1953 in Saarbrücken geboren und hinterlässt ein bemerkenswertes akademisches Erbe. Nach dem Studium von Romanistik und Germanistik an der Universität des Saarlandes im Wintersemester 1972/73 schloss er sein Studium 1978 mit dem Magister-Grad ab, einschließlich eines Aufenthalts an der Université des Sciences Humaines in Strasbourg. Sein wissenschaftlicher Werdegang war geprägt von einem Forschungsaufenthalt in Paris als DAAD-Stipendiat und einer Anstellung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Professor Dr. Hans Jörg Neuschäfer in Saarbrücken ab dem Wintersemester 1979/80.

Seine Promotionsschrift, die er 1984 einreichte, behandelte die Geschichte des französischen Feuilletonromans mit einem besonderen Fokus auf die «Rocambole»-Romane von Ponson du Terrail. Die Dissertation, die literarische Qualitäten, zeitgenössischen Kontext sowie Distributions- und Rezeptionsbedingungen thematisierte, wurde 1985 mit dem Eduard-Martin-Preis ausgezeichnet und erschien 1986 als Buch.

Akademische Laufbahn und Lehrtätigkeit

Klaus Peter Walter war bis 1996 Wissenschaftlicher Assistent an der Universität des Saarlandes und habilitierte sich im November desselben Jahres. Seine Habilitationsschrift „Auf der Suche nach einem neuen Realismus“ beschäftigte sich mit filmischen Wirklichkeitskonstruktionen der «Nouvelle Vague»-Autoren. Ab dem Wintersemester 1997/98 hatte Walter eine Professur für Romanische Literaturwissenschaft und Landeskunde an der Universität Passau inne.

Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2019 widmete er sich medien- und kulturwissenschaftlichen Themen, insbesondere in den Bereichen Presse, Film und Radio. Während seiner Zeit an der Universität war Walter nicht nur ein leidenschaftlicher Pädagoge, sondern übernahm auch die Dekanatsleitung der Philosophischen Fakultät von 2002 bis 2004. Er betreute zahlreiche Abschlussarbeiten und Dissertationsprojekte, was seinen Einfluss auf die akademische Gemeinschaft verstärkte.

Forschungsschwerpunkte und Publikationen

Walter war insbesondere für seine Forschungen zur modernen französischen Serienliteratur bekannt. Gemeinsam mit Hans-Jörg Neuschäfer und Dorothee Fritz-El Ahmad veröffentlichte er 1986 das Buch „Der französische Feuilletonroman: die Entstehung der Serienliteratur im Medium der Tageszeitung“, das sich eingehend mit der französischen Fiktion des 19. und 20. Jahrhunderts beschäftigt. Diese Veröffentlichung, die 448 Seiten umfasst, ist ein bedeutendes Werk in der Literaturwissenschaft und behandelt unter anderem die Produktion von Feuilletonromanen zwischen 1844 und 1912. Themen wie die Darstellung der Rolle der Frau, soziale Agitation und die Entwicklung des Gesellschaftsromans wurden hier detailliert beleuchtet.[Library of Michigan State]

Zusätzlich wird Walter für seine Fähigkeit, komplexe Konzepte verständlich zu vermitteln, geschätzt. Sein Engagement als akademischer Mentor wird von vielen ehemaligen Studierenden gewürdigt. Herr Walter hat durch seine zahlreichen Veröffentlichungen und die von ihm betreuten Dissertationen ein bleibendes Vermächtnis hinterlassen.

Mit großem Mitgefühl gedenken wir seiner Familie und seinen Freunden in dieser schweren Zeit.

Referenz 1
www.uni-passau.de
Referenz 2
catalog.lib.msu.edu
Referenz 3
textundblog.de
Quellen gesamt
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