
Die Leipzig Kings sind das erste Team der European League of Football (ELF), das sich während einer Saison zurückziehen musste. Im Juli 2023 wurde bekannt, dass die Franchise aufgrund eines finanziellen Defizits nicht mehr in der Lage war, in der Liga zu bleiben. Der Rückzug war überraschend, nachdem die Kings als Gründungsmitglied der ELF im April 2021 unter der Leitung von Patrick Esume ins Leben gerufen wurden. In zwei Spielzeiten konnten sie keinen einzigen Play-off-Auftritt erreichen.
Die Situation eskalierte jedoch, als die Eigentümergruppe der Kings die Frist, Informationen über ihre finanzielle Lage und einen tragfähigen Plan bereitzustellen, verpasste. Damit war die ELF nicht in der Lage, die Situation ernsthaft zu bewerten. Dies führte dazu, dass die Lizenz zur Teilnahme an der Liga entzogen wurde und alle Spieler des Kaders als Free Agents gelistet wurden, was ihnen die Möglichkeit gab, zu anderen Franchises zu wechseln. Die rationale Notwendigkeit für eine Verwerfung oder Sanierung wurde durch das offizielle Statement der ELF unterstrichen, das die Entwicklungen bedauerte, aber gleichzeitig den Glauben an den Standort Leipzig und das dortige Fanpotenzial bekräftigte.
Insolvenzverfahren eröffnet
Am 2. Oktober 2023 eröffnete das Amtsgericht das Insolvenzverfahren für die Leipzig Kings. Zeljko Karajica, Sprecher der ELF, zeigte sich optimistisch hinsichtlich des Standorts Leipzig und den Möglichkeiten für eine Rückkehr des Footballs in der Region. Eine Rückkehr der Leipzig Kings in die Liga ist nach derzeitigen Informationen jedoch unwahrscheinlich, da die ELF gegenüber einer Rückkehr skeptisch bleibt. Gespräche mit potenziellen neuen Eigentümern sollen umgehend aufgenommen werden, wobei die Liga offen für ein schlüssiges wirtschaftliches und sportliches Konzept ist.
Für die Saison 2025 wird weiterhin keine Rückkehr der Kings erwartet. Es bleibt auch unklar, ob die Nordic Storm, die zuletzt für Leipzig freigehaltene Lizenz, antreten wird. Die Unsicherheit um die Zukunft des Teams wirft Fragen über die finanzielle Stabilität der ELF auf, was möglicherweise Parallelen zu anderen Sportvereinen aufzeigt, die aufgrund der wirtschaftlichen Herausforderungen in der aktuellen Zeit kämpfen müssen.
Finanzielle Herausforderungen im Sport
Die finanzielle Lage vieler Sportvereine ist durch die Corona-Pandemie und auch die dadurch bedingten geänderten Rahmenbedingungen angespannt. Die Diskussion über Insolvenzverfahren und die Notwendigkeit von Sanierungsinstrumenten wurde verstärkt, als der 1. FC Kaiserslautern als erster traditionsreicher Fußballverein Insolvenz anmeldete. Dies wirft die Frage auf, wie gut die Clubs gegen externe Schocks gewappnet sind. Tatsächlich zeigen Berichte, dass eine Insolvenz im Profifußball nicht nur die betreffenden Teams, sondern auch die gesamte Liga stark beeinträchtigen kann.
Die ELF verfolgt mit ihren Regelungen und dem vorsichtigen Umgang mit Insolvenzen die Absicht, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten und einer möglichen Insolvenzwelle wie im Fußballsport entgegenzuwirken. Die Liga muss sich fragen, inwieweit sie gewillt ist, solidarisch miteinander umzugehen, ähnlich wie es in der DFL durch verschiedene Fondys und Unterstützungsmaßnahmen versucht wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Leipzig Kings in einem kritischen Zustand sind und die Rückkehr in die European League of Football ungewiss bleibt. Die Entwicklung des Clubs wird weiterhin als Prüfstein für die ökonomische Stabilität der Liga sowie des gesamten Freizeitsports in Deutschland betrachtet.
Für weitere Informationen zu diesem Thema siehe auch RP-Online, European League of Football und Capital.