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Knorr überwindet den Siebenmeter-Fluch: Kommt der Turnaround für DHB?

Am 20.01.2025 machte Juri Knorr beim WM-Spiel gegen Tschechien einen entscheidenden Siebenmeter. Klare Herausforderungen für das deutsche Handballteam: Chancenverwertung und Verletzungen.

Das deutsche Handballteam steht nach den ersten WM-Spielen vor einer entscheidenden Herausforderung im Umgang mit Strafwürfen. Juri Knorr war der erste Spieler, der nach 134 Minuten Spielzeit für die Nationalmannschaft einen Siebenmeter verwandelte. Diese knappen Erfolgserlebnisse waren zuvor von Misserfolgen geprägt, da Marko Grgic und Lukas Zerbe gegen Tschechien ihre Siebenmeter verworfen hatten. Der Bundestrainer Alfred Gislason nahm die Abschlussschwäche seines Teams mit Humor, während er gleichzeitig betonte, dass die Mannschaft mehr Strafwürfe hätte erhalten sollen. Mit einem Augenzwinkern merkte er an, dass die Mannschaft froh sein kann, keinen weiteren gegebenen Strafwurf bekommen zu haben, um in der Entwicklung nicht noch mehr zurückgeworfen zu werden.

Im ersten WM-Spiel gegen Polen erhielt das deutsche Team keinen Strafwurf. Auch im zweiten Spiel gegen die Schweiz blieben Zerbe und Timo Kastening ohne Treffer vom Punkt. Knorr übernahm dann im Vorrundenfinale die Verantwortung für den entscheidenden Siebenmeter und scherzte über seine vorherige Erfolgsquote, die er in der vergangenen Heim-EM mit 14 von 19 verwandelten Strafwürfen unter Beweis gestellt hatte, während Kastening fünf von acht verwandelte.

Die Verletzung von Juri Knorr

Doch nicht nur die Siebenmeterstellung bereitet Kopfzerbrechen. Der Ausfall von Knorr, der sich im Spiel gegen Polen am linken Knie verletzte, wirft einen Schatten auf die weiteren Turnierpläne. Bis zu seiner Verletzung hatte Knorr fünf Tore erzielt und einen entscheidenden Pass auf Renārs Uščins gegeben. Gislason äußerte sich besorgt über den Zustand des talentierten Spielers und den Einfluss auf die Mannschaftsleistung.

Die deutsche Auswahl schlug Polen mit 35:28, doch die Spieler zeigten sich selbstkritisch über die ersten 45 Minuten des Spiels. Die Defensive hatte Schwierigkeiten und auch die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Zur Stabilisierung des Spiels trugen Luca Witzke und David Späth entscheidend bei. Andreas Wolff sorgte mit wichtigen Paraden dafür, dass die Mannschaft nicht in größere Bedrängnis geriet. Golla wurde zudem als „Man of the Match“ ausgezeichnet.

Präventionsmaßnahmen im Handball

Die verletzungsbedingten Herausforderungen sind nicht neu für den Handballsport. Epidemiologische Untersuchungen zeigen, dass die Verletzungsrate im Handball hoch ist, wobei über die Hälfte der Spieler nach akuten Verletzungen zwar mit medizinischer Behandlung weiterspielen kann, die andere Hälfte jedoch Trainings- und Spielzeit verlieren muss. Viele der Verletzungen sind durch Kontaktmechanismen im Ligabetrieb bedingt, jedoch wenig mit Foulspielen assoziiert. Dies verdeutlicht das hohe Präventionspotenzial, welches dringend genutzt werden sollte.

Der Fokus der Handballmedizin liegt darauf, das Verletzungsrisiko primär zu reduzieren. Vorhandene Evidenzen zur Minderung von Knieverletzungen sollten in den Trainingsalltag integriert werden. Zudem sind Überlastungsverletzungen der Wurfschulter häufig und benötigen besondere Aufmerksamkeit in der präventiven Gestaltung des Trainings.

Der Blick auf die kommenden Spiele, besonders das Aufeinandertreffen mit dem Topfavoriten Dänemark, lässt die deutsche Mannschaft vor einem großen Prüfstein stehen. Um gegen solch starke Gegner bestehen zu können, muss die DHB-Auswahl dringend ihre Chancenverwertung verbessern und sich möglicher Verletzungen auf dem Spielfeld bewusst werden.

Für das deutsche Team bleibt zu hoffen, dass sie die Herausforderungen in den kommenden Spielen meistern und insbesondere die Problematik rund um die Siebenmeter verbessern können.

Referenz 1
www.tz.de
Referenz 2
www.sportschau.de
Referenz 3
www.thieme-connect.com
Quellen gesamt
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