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Polizei-Einsatz in München: 90-Jähriger droht mit Schusswaffe!

In München drohte ein über 90-jähriger Mann in der Nacht zum 20. Januar 2025, mit einer Schusswaffe gegen andere vorzugehen. Polizei und Rettungsdienst rückten aus, der Senior wurde später in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

In der Nacht zum 20. Januar 2025 wurde die Polizei in München zu einem besorgniserregenden Vorfall gerufen. Gegen 00:45 Uhr ging ein Notruf von einem Anwohner ein, der auf eine mögliche Bedrohungssituation in einer Wohnung hinwies. Ein über 90-Jähriger drohte, seine Schusswaffe „gegen andere Personen“ einzusetzen, was umgehend die Einsatzkräfte mobilisierte. Die Polizei München reagierte schnell und entsandte mehrere Streifen sowie eine Einsatzhundertschaft zur Einsatzstelle.

Parallel zu den Ermittlungen wurde auch der Rettungsdienst zur Unterstützung hinzugezogen. Währenddessen hatte eine weitere Bewohnerin der Wohnung die Gefahrenzone bereits verlassen und wurde betreut. Die Polizei ging davon aus, dass sich die Situation zuspitzen könnte und handelte entsprechend. Gegen 01:20 Uhr konnte der mehr als 90-jährige Mann vor der Wohnung gesichert werden. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurde eine Handfeuerwaffe gefunden und sichergestellt.

Gesundheitliche Probleme und psychiatrische Unterbringung

Der Senior gab gesundheitliche Probleme an und wurde zur Überprüfung ins Krankenhaus gebracht. Angesichts seines als gefährdend eingestuften Verhaltens entschied die Polizei, ihn in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen. Während des gesamten Einsatzes kam es zu Verkehrssperrungen auf Teilen der Drygalski-Allee, um die Sicherheitslage zu gewährleisten.

Die Münchner Kriminalpolizei, Kommissariat 26, hat unterdessen die Ermittlungen aufgrund des Verdachts der Bedrohung aufgenommen. Solche Vorfälle geschehen vor dem Hintergrund einer zunehmenden Gewaltkriminalität. Im Jahr 2024 verzeichnete Deutschland eine alarmierende Zunahme von tödlichen Schüssen durch die Polizei. Mit 20 tödlichen Fällen war dies die höchste Zahl seit 1983.

Schusswaffengebrauch und dessen Folgen

Im internationalen Vergleich fiel auf, dass es in den USA 2023 zu 1.164 Todesfällen durch Polizeischüsse kam, während in Großbritannien nur drei Fälle verzeichnet wurden. Dies wirft Fragen zur Waffenausstattung und den Einsatzrichtlinien der deutschen Polizei auf. Der Schusswaffengebrauch ist in Deutschland gesetzlich festgelegt, erfolgt aber häufig im Kontext schwerer Straftaten oder zur Verteidigung gegen lebensbedrohliche Angriffe.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert eine bessere Vernetzung der Behörden und macht die steigenden Zahlen an Gewaltverbrechen für diesen Anstieg verantwortlich. Zudem wird eine flächendeckende Einführung von Tasern angeregt, um die Anzahl der tödlichen Vorfälle zu reduzieren, wenngleich auch bei deren Einsatz bereits Todesfälle dokumentiert wurden.

Psychische Auswirkungen auf Beamte

Ein weiterer Aspekt sind die psychischen Folgen für Polizisten, die Schusswaffen einsetzen müssen. Die Fehler in der Unterstützung und Kommunikation innerhalb der Polizei können posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) verstärken. Da Angriffe auf Beamte zunehmen, ist eine ständige Vorbereitung unerlässlich. Die Bedeutung von fortlaufender Weiterbildung und die Schaffung eines unterstützenden Umfelds für die Beamten wird zunehmend betont.

Die aktuelle Situation in München zeigt nicht nur die akuten Herausforderungen der Polizeiarbeit, sondern wirft auch langfristige Fragen zur Sicherheit und zum Umgang mit psychischen Belastungen bei den Einsatzkräften auf. Der Vorfall verdeutlicht die Notwendigkeit eines umfassenden Rahmens, der sowohl die rechtlichen als auch die menschlichen Aspekte des Schusswaffengebrauchs berücksichtigt.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.steffen-meltzer.de
Quellen gesamt
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