
Die Situation an den KVB-Haltestellen in Köln sorgt für Unmut unter den Fahrgästen. Am Freitagmittag an der Haltestelle Neusser Straße/Gürtel in Nippes warteten drei Frauen vergeblich auf die Linie 13 in Fahrtrichtung Ehrenfeld. Während eine der Frauen noch eine Tür erreichen konnte, setzte die Bahn prompt ohne sie in Bewegung. Diese Vorfälle sind kein Einzelfall, denn immer wieder müssen Fahrgäste auch bei Kälte auf die nächsten Züge warten.
Kerstin, 57 Jahre alt, äußerte sich unzufrieden über die aktuellen Bedingungen. Obwohl der Aufzug an der Haltestelle funktioniert, ist dieser stark frequentiert. Für viele Fahrgäste bleibt oftmals nur die Wahl zwischen 74 bis 61 steinigen Stufen an der defekten Rolltreppe. An einem Freitagabend stoppt zudem eine Rolltreppe an der Haltestelle Amsterdamer Straße/Gürtel abrupt und zwingt die Fahrgäste, ihren Weg zu Fuß fortzusetzen.
Aktueller Stand der Rolltreppen
Besonders problematisch zeigt sich die Lage an mehreren Haltestellen. An der Rudolfplatz sind beispielsweise drei Rolltreppen außer Betrieb, von denen zwei bis zum 21. Februar nicht genutzt werden können. Am Ebertplatz sind gleich sechs Rolltreppen seit zwei Jahrzehnten defekt. Die Kosten für die Reparatur dieser Rolltreppen belaufen sich auf zwei Millionen Euro, wobei diese jedoch nicht genehmigt wurden. Aktuell sind knapp elf Prozent der 263 Rolltreppen der KVB defekt, wobei die Anzahl der defekten Rolltreppen am Sonntag auf 16 Prozent klettert.
Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) berichten selbst, dass eine Häufung der Ausfälle besonders am Rudolfplatz und Friesenplatz zu verzeichnen ist, wo sechs Rolltreppen nicht funktionieren. Auch weitere Haltestellen wie Neusser Straße/Gürtel, Heumarkt, Hans-Böckler-Platz/Bahnhof West, Ebertplatz und viele mehr kämpfen mit ähnlichen Problemen.
Ursachen und Perspektiven
Laut einem KVB-Sprecher gibt es mehrere Gründe für die häufigen Ausfälle der Rolltreppen. Dazu zählen unter anderem defekte Bauteile, Vandalismus und Gegenstände, die in den Rolltreppen stecken bleiben. Ein Großteil der Störungen ist jedoch innerhalb von vier Stunden behoben, was Licht in die Situation bringt. Darüber hinaus sind bis 2027 Pläne für den Austausch von 43 Rolltreppen in Sicht.
Zur Wartung der insgesamt 264 Rolltreppen im Kölner Stadtgebiet sind 20 Personen zuständig. Diese betreuen 180 Rolltreppen in der Verteiler- und Bahnsteigebene sowie 84, die direkt auf die Straße führen. Die Ursachen für defekte Rolltreppen können vielfältig sein: Von Vandalismus über unzuverlässige Technik bis hin zum Missbrauch der Notbremse.
Fahrgäste sind aufgefordert, defekte Rolltreppen umgehend der Störungsstelle der KVB zu melden, um die Nutzungssituation zu verbessern und auf die häufigen Störungen aufmerksam zu machen.
Die Herausforderungen der KVB, die auf ein gut funktionierendes Rolltreppensystem angewiesen sind, bleiben also weiterhin ein drängendes Thema, das von Fahrgästen und Entscheidungsträgern gleichermaßen wahrgenommen werden sollte.
Mehr Informationen über die aktuelle Betriebslage finden Sie auf der Seite der KVB Betriebslage und weitere Hintergründe über die Problematik auf Kölner Stadt-Anzeiger sowie Stadt Köln.