
Der sächsische Cannabis-Produzent Demecan plant eine bedeutende Expansion: Bis zum Sommer 2025 will das Unternehmen seine jährliche Produktionskapazität von 2 Tonnen auf bis zu 4,2 Tonnen Cannabis verdoppeln. Sitz der Aktivitäten ist ein hochmodernes, sicheres Labor im Großraum Ebersbach, das durch massive 24 cm dicke Stahlbetonwände und ein Netzwerk aus 300 Kameras geschützt ist. Demecan ist das einzige Unternehmen in Deutschland, das medizinisches Cannabis vollständig selbstständig produziert, von der Kultivierung bis zur Auslieferung an Apotheken, wie demecan.de berichtet.
Ein zentrales Produkt, das Demecan in naher Zukunft auf den Markt bringt, ist „Live Resin“ – eine potente THC-Paste, die mit einem THC-Gehalt von 90% speziell für starke Schmerzpatienten konzipiert ist. Das Unternehmen nutzt dabei bis zu 150 geheime Düngerrezepte, die je nach Pflanzensorte optimiert werden, um die Qualität und den Ertrag zu maximieren.
Moderne Anbautechniken und Qualitätskontrolle
Die Cannabis-Produktion bei Demecan folgt strengen Vorgaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Zu den entscheidenden Faktoren für die Aufzucht gehören Luftfeuchte, Lichtintensität und Hygiene. Nach dem Eintopfen benötigen die Stecklinge etwa vier Wochen, um bei 18 Stunden Beleuchtung pro Tag zu reifen. In den eigens eingerichteten Blütenräumen reifen die Pflanzen dann 65 Tage lang unter kontrollierten 12 Stunden Kunstlicht täglich.
Im Moment werden in jeder Halle durchschnittlich 320 kg Cannabis-Blüten alle drei Monate geerntet, was auf 80 kg getrocknetes Cannabis hinausläuft. Die Implementierung zusätzlicher Blütenräume wird die jährliche Produktion signifikant ankurbeln und die Verfügbarkeit von medizinischem Cannabis in Deutschland erhöhen.
Versorgung und gesetzliche Rahmenbedingungen
Mit der geplanten Legalisierung des Medizinalcannabis in Deutschland hofft Demecan, den Zugang für Patienten weiter zu erleichtern. Seit dem 10. März 2017 dürfen Ärzte Cannabis im Einzelfall verordnen, was eine wesentliche Veränderung in der medizinischen Versorgung darstellt. Ab April 2024 wird Medizinal-Cannabis ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel sein, was die Regulationslage weiter verfestigt. Ärzte können verschiedenste Formen von Cannabis verordnen, einschließlich Blüten oder Dronabinol, wobei Apotheker bei der Abgabe Anweisungen zur richtigen Anwendung geben.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für ärztlich verordnete Rezepturarzneimittel, solange eine Genehmigung vorliegt. Patienten müssen lediglich eine Zuzahlung leisten, die maximal 10 Euro pro Arzneimittel beträgt. Details zu medizinischem Cannabis und die Möglichkeit, Apotheken zu finden, die Demecan-Produkte führen, stellt die Unternehmenswebsite bereit.
Diese Entwicklungen stellen einen bedeutenden Schritt in der medizinischen Nutzung von Cannabis in Deutschland dar und zeigen das Engagement von Unternehmen wie Demecan, die Versorgung von Patienten mit hochwertigen, pharmazeutisch produzierten Cannabisprodukten zu sichern.
Für weitere Informationen über medizinisches Cannabis und die verfügbaren Produkte ist die Webseite der ABDA eine wertvolle Ressource. Dort finden sich umfassende Erklärungen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen und zur medizinischen Anwendung von Cannabis.