
Am 19. Januar 2025 um 16:45 Uhr wurden die ersten drei von 33 israelischen Geiseln von der Hamas an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben. Der Austausch erfolgte im Rahmen einer Waffenruhe, die am selben Tag in Kraft trat, nachdem es zu Verzögerungen gekommen war. Israel hat im Gegenzug 95 palästinensische Gefangene aus der Haft entlassen, was die große Zahl an Neuigkeiten um diesen sensiblen Austausch weiter verdeutlicht.
Die frisch freigelassenen Geiseln sind Frauen im Alter von 24 bis 31 Jahren. Die Namen der drei Frauen sind Romi Gonen, Doron Steinbrecher und Emily Damari. Während Emily Damari eine israelisch-britische Staatsbürgerin ist und Doron Steinbrecher ebenfalls eine Kombination aus israelischer und rumänischer Staatsbürgerschaft besitzt, wurde Romi Gonen während des Überfalls auf das Nova-Musikfestival entführt.
Details zur Waffenruhe und den Geiseln
Die Waffenruhe trat mit knapp drei Stunden Verspätung in Kraft und soll sechs Wochen dauern. In dieser Zeit werden insgesamt 33 israelische Geiseln gegen Hunderte Palästinenser ausgetauscht. Der Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 hatte eine Welle von Entführungen zur Folge, bei denen insgesamt 251 Menschen verschleppt wurden. Bisher sind 117 Geiseln freigekommen, unter ihnen vor allem Frauen, Kinder und ausländische Arbeiter.
Von den insgesamt 94 Geiseln, die sich noch im Gazastreifen befinden, gehen israelische Behörden davon aus, dass 34 bereits tot sind. Unter den geschätzten 60 noch lebenden Geiseln befinden sich 53 Israelis, sechs Thailänder und ein Nepalese. Viele dieser Geiseln haben zudem einen Deutschland-Bezug, was die Lage noch komplexer macht.
Ein Blick auf die Hintergründe
Die Vereinbarung über die Waffenruhe und den geplanten Austausch wurde nach monatelangen Verhandlungen erzielt und sieht mehrere Phasen vor. Die erste Phase umfasst nicht nur die Freilassung von Geiseln, sondern auch einen besseren Zugang zu Hilfslieferungen nach Gaza. Ab dem 16. Tag der Waffenruhe sollen die Gespräche zwischen Hamas und Israel fortgesetzt werden, um eine dauerhafte Lösung zu finden.
Der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza soll geöffnet werden, damit Palästinenser, die aus dem Norden Gazas vertrieben wurden, in ihre Heimat zurückkehren können. Diese Maßnahmen sind Teil eines breiteren Plans, der unter anderem einen Truppenabzug Israels aus dem Gazastreifen und den politischen Wiederaufbau der Region umfasst.
Die Verzögerung der Waffenruhe war auf die verspätete Übermittlung der Geisel-Liste durch die Hamas zurückzuführen, die erst nach 7:30 Uhr eingereicht wurde. Der Vater von Romi Gonen äußerte sich zu seiner Vorfreude auf die Wiedervereinigung mit seiner Tochter, während die Familien der Geiseln auf eine lange und quälende Wartezeit von über 11.000 Stunden zurückblicken. Die emotionale Achterbahnfahrt endet nun wenigstens für einige von ihnen, während die weiteren Entwicklungen im Nahen Osten weiterhin aufmerksam verfolgt werden.
Weitere Informationen zu den aktuellen Geschehnissen können in den Berichten von Tagesschau, Zeit und Süddeutsche nachgelesen werden.