
In der Nacht von Samstag, dem 18. Januar 2025, führte die Polizei in Norderstedt, genauer gesagt auf dem Gelände eines Motorradclubs in der Quickborner Straße, eine umfassende Kontrolle durch. Der Anlass dieser großangelegten Aktion war eine Veranstaltung, die stark mit dem Rockermilieu verbunden war. Von 16 bis 23 Uhr wurden mehrere Hundert Gäste kontrolliert, wobei die Polizei Unterstützung von der Bereitschaftspolizei Eutin sowie der Landespolizei Schleswig-Holstein erhielt. Dies berichtet kn-online.
Die Kontrolle war Teil einer größeren Null-Toleranz-Strategie der Landespolizei Schleswig-Holstein, die darauf abzielt, Machtdemonstrationen und Rechtsverstöße durch Rockergruppen konsequent zu unterbinden. Dazu wurde ein Kontrollbereich eingerichtet, der es den Beamten erlaubte, Personen ohne spezifischen Anlass zu überprüfen und zu durchsuchen. Dies ergab sich aus der Gefahr, die von den sogenannten Outlaw Motorcycle Gangs (OMCG) ausgeht, wie das Bundeskriminalamt in seiner Analyse zur Rockerkriminalität beschreibt.
Ergebnisse der Kontrolle
Die Polizei stellte bei den Kontrollen eine Vielzahl verbotener Gegenstände sowie Betäubungsmittel sicher und leitete entsprechende Strafverfahren ein. Zudem wurden mehrere Anzeigen wegen Verstößen gegen das Vereinsgesetz erhoben, da etliche Gäste sichtbare verbotene Insignien trugen. Die Verkehrsbeeinträchtigungen waren nicht unerheblich, da die Quickborner Straße gesperrt wurde und die Ulzburger Straße nur einspurig befahrbar war.
Die Rockergruppen, die in dieser Kontrolle ins Visier genommen wurden, sind typischerweise hierarchisch organisiert und zeigen eine geringe Bereitschaft zur Kooperation mit der Polizei. Sie dokumentieren ihre Zusammengehörigkeit durch einheitliche Kleidung und Abzeichen. Dies wird von bka.de als ein zentraler Aspekt der Rockerkriminalität bezeichnet. Hintergrund dieser Dynamik sind oft langjährige Feindschaften zwischen den verschiedenen Clubs, was zu einem hohen Risiko von gewaltsamen Auseinandersetzungen führt.
Rockerkriminalität im Kontext
Die Rockerkriminalität umfasst zahlreiche Straftaten, die in direktem Zusammenhang mit der Zugehörigkeit zu einer Rockergruppe stehen. Laut dem BKA sind Straftaten wie gewaltsame Übergriffe, Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und andere schwere Delikte häufig mit diesen Gruppierungen assoziiert. Ein erheblicher Teil dieser Kriminalität bleibt im Dunkelfeld, da der Verhaltenskodex unter den Rockern eine Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden strikt untersagt.
Die Polizei wird in Zukunft weiterhin intensiv gegen solche Gruppierungen vorgehen, um die Sicherheit in der Region zu gewährleisten. Der Kontrolleeinsatz in Norderstedt stellt einen Schritt in dieser Strategie dar und wird voraussichtlich in ähnlicher Form auch in anderen Städten fortgeführt. Die rechtlichen Rahmenbedingungen und unveränderte Zugangsstrategien und Regeln unterstreichen die stetige Herausforderung, die die Rockerszene für die Sicherheitsbehörden darstellt.