
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg hat weitreichende Auswirkungen auf die Landwirtschaft in Deutschland. Dies ist der erste Ausbruch seit 1988 und ereignete sich im Landkreis Märkisch-Oderland, wo Wasserbüffel von der hochansteckenden Viruserkrankung betroffen sind. Die Alarmbereitschaft unter den Landwirten, insbesondere bei Milchviehhaltern wie Henning Böse, ist enorm, da die Befürchtung einer schnellen Ausbreitung besteht. Bislang sind auch Landwirte in Bassum von diesen Entwicklungen betroffen, wo erhöhte Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden, wie Kreiszeitung berichtet.
Die Auswirkungen des Ausbruchs sind bereits spürbar. Einfuhrstopps für bestimmte Tiere aus Deutschland in die Niederlande, Großbritannien, Mexiko und Südkorea haben den Absatz von Kälbern stark eingeschränkt. Während der Milchverkauf stabil bleibt, wirken sich die Einfuhrverbote und Absatzstau auf die Schweinehalter negativ aus. Die Abnahmepreise für Schweinefleisch sind um 20 Cent pro Kilogramm gefallen. Das Landvolk Niedersachsen hat strenge Regeln veröffentlicht, um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern, worunter auch ein Verbot von Veranstaltungen mit Klauentieren fällt.
Risiken und Symptome
Die Maul- und Klauenseuche betrifft vor allem Paarhufer wie Rinder, Schweine, Rehe, Ziegen und Schafe. Die Übertragung erfolgt sowohl durch direkten Kontakt als auch durch die Luft. Zu den Symptomen erkrankter Tiere gehören Fieber, übermäßige Speichelproduktion und schmerzhafte Blasenbildung. Die Sterblichkeit variiert je nach Tierart und Virusvariante zwischen zwei und 80 Prozent. Für Menschen stellt die Krankheit keine ernsthafte Gefahr dar, da Infektionen extrem selten sind und mild verlaufen, wie Landwirtschaft.de betont.
Nach Feststellung von MKS müssen alle Tiere eines betroffenen Betriebs getötet werden. Die betroffenen Tiere in Brandenburg wurden bereits getötet, und es wurde eine Sperrzone um den Ausbruchsort eingerichtet. Innerhalb dieser Zone sind der Transport von Klauentieren und tierischen Erzeugnissen verboten. Zudem wird der gegenseitige Kontakt von Tierhaltungen in der Umgebung untersucht, um das Ausmaß der Infektion festzustellen.
Maßnahmen zur Eindämmung
Zusätzlich zu den bestehenden Sicherheitsmaßnahmen wurde eine Schutzzone von mindestens drei Kilometern um den Ausbruchsort eingerichtet, ergänzt durch eine Überwachungszone von mindestens zehn Kilometern. Landespolitiker und die Landwirtschaftsbehörden haben Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus ergriffen, wobei Regionen mit MKS-freien Betrieben ihr Vieh innerhalb der EU vermarkten können. Der Export in Länder außerhalb der EU bleibt jedoch problematisch, da der Verlust des MKS-Freiheitsstatus eine ernsthafte Hürde darstellt.
Laut Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten stehen geeignete Impfstoffe in der MKS-Antigenbank Deutschland bereit, die im Notfall innerhalb weniger Tage mobilisiert werden können. Regelmäßige Biosicherheitsmaßnahmen und ein schärferer Fokus auf Vorbeugung sollen die Entstehung weiterer Ausbrüche verhindern. Für viele Landwirte in Deutschland bleibt jedoch die Sorge um die MKS bestehen, und die Hoffnung hinsichtlich der Kontrolle der Ausbreitung ist brüchig.