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Israel und Hamas: Waffenruhe steht bevor – doch wo bleibt die Geiselliste?

Am 19. Januar 2025 plant Israel eine Waffenruhe im Gazastreifen, während die Gespräche über Geiselbefreiungen und Wasserkrisen im Vordergrund stehen. Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Region.

Am 19. Januar 2025 hat sich Israel entschieden, eine Wasserentsalzungsanlage im Gazastreifen mit Strom zu versorgen. Dies soll die Wasserproduktion erheblich steigern, von 5.000 auf 20.000 Kubikmeter pro Tag. Die Anlage, betrieben von UNICEF, sorgt für Trinkwasser in den Gebieten Deir al-Balah, Chan Junis und Al-Mawasi. Die Vereinten Nationen warnen jedoch vor einem bevorstehenden Mangel an sauberem Wasser im Gazastreifen, was zu Krankheitsausbrüchen führen könnte. Experten schätzen, dass bis Mai 2025 eine akute Hungersnot droht, da bereits die Hälfte der Bevölkerung in einer kritischen Notlage ist, und mehr als 20% der Menschen extremen Nahrungsmangel erleben.

Die aktuelle humanitäre Krise im Gazastreifen ist dramatisch, da die Trinkwasserversorgung nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 weitgehend eingestellt wurde. Seitdem liefert Israel zwar wieder Trinkwasser, jedoch fließen täglich nur 28 Millionen Liter in den Gazastreifen, was einem Rückgang im Vergleich zu den 49 Millionen Litern vor dem Konflikt entspricht. Die Wasserproblematik verschärft sich zusätzlich durch die geographische Lage und die nicht geklärte Abwasserentsorgung. DW berichtet, dass über 90% des Grundwassers im Gazastreifen ohne Behandlung nicht trinkbar sind, während die medizinische Versorgung und sanitären Einrichtungen stark eingeschränkt sind.

Der Konflikt mit Hamas und die Waffenruhe

Währenddessen gibt es aktuelle Entwicklungen im Konflikt zwischen Israel und Hamas. Ein geplanter Waffenstillstand, der um 7:30 Uhr morgens in Kraft treten sollte, steht jedoch auf der Kippe. Premierminister Benjamin Netanjahu hat deutlich gemacht, dass die Waffenruhe nur beginnen kann, nachdem die Hamas eine Liste freizulassender Geiseln übermittelt hat. Diese Liste wurde jedoch bisher nicht bereitgestellt, was von Hamas als „technisches Problem“ begründet wird. Ein Sprecher des katarischen Außenministeriums hatte zuvor erklärt, dass der Waffenstillstand im Gazastreifen vorgesehen war.Focus ergänzt, dass Israels Sicherheitskabinett das Abkommen zur Waffenruhe bereits genehmigt hat, aber die Zustimmung der gesamten israelischen Regierung noch aussteht.

Die geplante Waffenruhe sieht vor, dass 1904 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, während die Hamas im Austausch 33 Geiseln freilassen soll. Die Hamas hat jedoch auch gefordert, die Identität der freizulassenden palästinensischen Gefangenen zu bestimmen. Israel seinerseits besteht darauf, dass kaum Gefangene entlassen werden dürfen, die an dem Terrorangriff vom 7. Oktober beteiligt waren. FAZ berichtet, dass Netanjahu die Verhandlungsführer angewiesen hat, die letzten Erpressungsversuche der Hamas zurückzuweisen.

Weitere Entwicklungen und Sicherheitslage

Die Sicherheitslage in der Region bleibt angespannt. Die libanesische Armee hat die südlichen Vororte von Beirut abgeriegelt, um mögliche Terroranschläge zu verhindern. Zudem hat die Hizbullah einen Luftangriff Israels auf einen hochrangigen Kommandeur bestätigt. In diesem Zusammenhang bombardierte die israelische Luftwaffe mehrere Ziele in Beirut, was zu zivilen Opfern führte. Netanjahu wies Vorwürfe zurück, dass Israel absichtlich UN-Friedenstruppen angegriffen habe.

Gerüchte über eine bevorstehende Bodenoffensive Israels im Libanon verstärken weiter die Unsicherheit. Die USA haben ihre Staatsbürger aufgerufen, den Libanon zu verlassen, was die prekäre Sicherheitslage weiter unterstreicht. In Tel Aviv gab es zudem einen Messerangriff, bei dem ein Mann schwer verletzt wurde, was die angespannte Situation in Israel zusätzlich verdeutlicht.

Inmitten dieser dramatischen Ereignisse bleibt die humanitäre Situation im Gazastreifen einer der kritischsten Aspekte, der nicht ignoriert werden kann. Die Kooperationsbereitschaft beider Seiten zu den humanitären Belangen wird entscheidend sein, um die katastrophalen Bedingungen der Zivilbevölkerung zu verbessern.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
www.focus.de
Referenz 3
www.dw.com
Quellen gesamt
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