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Los Angeles lodernd: Milliarden-Schäden bedrohen Versicherungsmarkt!

Ein Großbrand in Los Angeles wirkt sich dramatisch auf die Versicherungsbranche aus. Kündigungen, unzureichende Rücklagen und die Rolle des Klimawandels stehen im Fokus. Wie wird die Branche reagieren?

Die anhaltenden Großbrände in und um Los Angeles haben weitreichende Auswirkungen auf die Versicherungsbranche. Laut Focus prüft Munich Re, der weltweit größte Rückversicherer, den versicherten Schaden, während das Ergebnis weiterhin aussteht. Vor Ort stehen betroffene Versicherer und Kunden unter erheblichem Druck bezüglich der Schadensregulierung. In den Monaten vor den Bränden haben zahlreiche Versicherungsunternehmen in Los Angeles aufgrund des steigenden Risikos von Waldbränden ihre Deckungen in vielen Stadtteilen gekündigt. Dies führte dazu, dass viele Anwohner auf staatlich unterstützte „Last Resort“-Versicherungen umsteigen mussten, wie Stateline berichtet.

Besonders dramatisch ist die Situation für die „California Fair Plan“, die nur über Reserven von 200 Millionen Dollar verfügt, während sie Immobilien im Wert von über 300 Milliarden Dollar absichert. Diese staatliche Versicherung hat in den vergangenen Monaten erheblich an Bedeutung gewonnen, da sie für viele betroffene Hausbesitzer die einzige Option darstellt. Experten warnen jedoch, dass die Reserven möglicherweise nicht ausreichen, um die entstandenen Schäden zu decken. In den letzten Bränden wurden über 12.000 Strukturen beschädigt oder zerstört, und die Schätzungen für die Versicherungsschäden belaufen sich auf bis zu 57 Milliarden Dollar – ein Rekordwert, der die vorherige Schadenserhebung von 10 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2018 bei weitem übertrifft.

Die Krise der Schadensregulierung

Der stetige Rückzug privater Versicherer aus Hochrisikogebieten könnte zu einer zusätzlichen finanziellen Belastung für die Anwohner führen. Ein einzelner Waldbrand könnte im Extremfall eine Gebühr von nahezu 1.000 Dollar auf jede Wohngebäudeversicherung in Kalifornien erheben, wie von Consumer Watchdog vorhergesagt. Die prognostizierten volkswirtschaftlichen Gesamtschäden liegen zwischen 150 und 275 Milliarden Dollar, wobei die Schäden durch Naturkatastrophen im Januar möglicherweise bereits die Gesamtschäden des Vorjahres erreicht haben, die 320 Milliarden Dollar betrugen.

Die Versicherungsunternehmen, die in Hochrisikozonen ihre Geschäfte zurückgefahren haben, fordern mehr Flexibilität bei der Festlegung von Prämien und schnellere Genehmigungen für Preiserhöhungen, um in einem sich verändernden Klima bestehen zu können. Laut dem World Property and Casualty Insurance Report von Capgemini und Qorus hat der Klimawandel zu einem signifikanten Anstieg versicherter Schäden geführt. Rund 40 Prozent der befragten Versicherer betrachten die Herausforderungen des Klimawandels als höchste Priorität.

Langfristige Auswirkungen des Klimawandels

Die Erhöhung der Häufigkeit und Schwere von Naturkatastrophen erfordert strukturelle Veränderungen in der Versicherungsbranche. Versicherer, die in der Lage sind, ihre Governance zu stärken und Daten zur Risikoprävention zu nutzen, können ihre Resilienz erhöhen. Handlungsanweisungen aus den aktuellen Berichten fordern die Integration von Klimaresilienz in die Nachhaltigkeitsstrategien von Versicherungsunternehmen.

Während viele Kalifornier gezwungen sind, auf staatliche Versicherungspläne zurückzugreifen, bleibt die Frage, ob diese Maßnahmen langfristig tragfähig sind. Experten warnen, dass ohne entsprechende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels eine unversicherbare Zukunft droht, in der die Belastungen für die Anwohner zunehmen werden. Innovative Lösungen wie die Einführung von Katastrophenanleihen werden bereits von kalifornischen Gesetzgebern diskutiert, um die FAIR-Pläne zu unterstützen und die finanziellen Risiken zu minimieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die wachsenden Herausforderungen durch den Klimawandel die Versicherungslandschaft in Kalifornien erheblich verändern und eine Neubewertung der Schadensregulierungsansätze erfordern. Capital hebt hervor, dass der Klimawandel nicht nur bestehende Geschäftsmodelle gefährdet, sondern auch neue Ansätze zur Risikoübernahme und Versicherungsstrategie notwendig macht.

Referenz 1
www.focus.de
Referenz 2
stateline.org
Referenz 3
www.capital.de
Quellen gesamt
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