
Norbert Röttgen, ein prominentes Mitglied der CDU, hat kürzlich betont, dass die Aussagen von Donald Trump ernst genommen werden müssen, da Trump bald das mächtigste Amt der Welt innehaben könnte. Röttgen warnte jedoch davor, Trumps Worte als direkte Ankündigungen auszulegen, da der ehemalige Präsident häufig das Instrument der Maximalforderung nutzt, um Schockeffekte zu erzeugen und Veränderungen in der Politik herbeizuführen. Insbesondere im Hinblick auf die von Trump vorgeschlagenen hohen Zölle auf Importgüter warnte Röttgen, dass solche Maßnahmen in den USA erhebliche Preissteigerungen nach sich ziehen würden. Er erinnerte zudem daran, dass Trump der Senkung der Inflation und der Lebenshaltungskosten einen hohen Stellenwert in seiner politischen Agenda einräumt, was die Frage aufwirft, ob er tatsächlich an hohen Zöllen interessiert ist. RP-Online berichtet, dass die EU-Kommission gut vorbereitet sei, falls es tatsächlich zu neuen Zöllen kommen sollte.
Trump plant offenbar, nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus einige zentrale wirtschaftspolitische Maßnahmen zu ergreifen. So sollen unter anderem höhere Zölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China zu seinen ersten Amtshandlungen zählen. Diese Zölle sollen nicht nur als Einnahmequelle zur Finanzierung geplanter Steuersenkungen für Unternehmen dienen, sondern sind auch Teil seines Plans, das chronische Handelsdefizit der USA zu beseitigen, das im letzten Jahr bei über 773 Milliarden Dollar lag. Im Rahmen dieser Zinspolitik könnte der Körperschaftssteuersatz von derzeit 21 auf 15 Prozent gesenkt werden. ZDF berichtet, dass die Verbraucher in den USA jedoch die höheren Kosten tragen müssen, was die Inflation anheizen und das reale Haushaltseinkommen belasten könnte.
Die Auswirkungen auf den Globalen Handel
Die von Trump geplanten Importzölle sind nicht nur für die US-Wirtschaft von Bedeutung, sondern könnten auch weitreichende Folgen für den internationalen Handel haben. So könnten 10-prozentige Zölle auf europäische Güter dazu führen, dass die deutschen Exporte in die USA um bis zu 15 Prozent zurückgehen. Im Jahr 2023 wurden Waren im Wert von 157,9 Milliarden Euro aus Deutschland in die USA exportiert. Wichtige Branchen, die betroffen sein könnten, sind unter anderem Pharma (24% der Exporte), Maschinen (13%), Kraftwagen und -teile (12,6%) und Datenverarbeitungsgeräte (9,6%). Das Parlament erläutert, dass Experten vor einer möglichen Importschwemme aus China nach Europa warnen, was einen Handelskonflikt zwischen Europa und den USA zur Folge haben könnte.
Trump wurde bei einem Wahlkampfauftritt in Chicago mit großem Beifall empfangen und kündigte an, dass er Importzölle von bis zu 60 Prozent auf Güter aus China und 20 Prozent auf alle anderen Importe einführen wolle. Dies könnte negative Folgen für die Verbraucher haben, da 95 Prozent der Wirtschaftswissenschaftler der University of Chicago glauben, dass letztendlich die Zölle von den Verbrauchern getragen werden. Ökonomen warnen zudem, dass die Zölle zu einem Niveau ansteigen könnten, das seit den 1930er Jahren nicht mehr gesehen wurde, was auch die zukünftige Wirtschaftspolitik der Federal Reserve beeinflussen könnte.