
Vor dem mit Spannung erwarteten Zweitliga-Duell zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln kam es am 18. Januar 2025 zu erschreckenden Szenen in Hamburg. In den frühen Nachmittagsstunden, gegen 15 Uhr, brach in der beliebten Kneipe „Rutsche“ im Stadtteil St. Pauli eine Massenschlägerei zwischen Fans beider Mannschaften aus. Die Auseinandersetzung wurde von einem Fan des 1. FC Köln als Überfall von etwa 200 HSV-Ultras beschrieben, die sich zuvor am Hafen versammelt hatten.
Augenzeugen berichteten von einem tumultartigen Geschehen, bei dem vermummte Personen gegen die Fenster der Bar schlugen, Mobiliar umstürzte und Schreie die Umgebung erfüllten. Während des Übergriffs wurden Flaschen geworfen. Die besonders aggressiven HSV-Anhänger griffen nicht nur FC-Fans an, sondern auch Frauen und ältere Menschen, die sich in der Nähe aufhielten. Die Schlägerei dauerte schätzungsweise 15 bis 20 Minuten und hinterließ mehrere Verletzte.
Eingreifen der Polizei
Die Polizei Hamburg war zunächst nicht schnell genug vor Ort, was von einem Augenzeugen scharf kritisiert wurde. Es wurde bemerkt, dass obwohl die Ordnungshüter schnell eintrafen, sie nicht in der Lage waren, die sich schnell zuspitzende Situation umgehend zu kontrollieren. Eine Vielzahl von Rettungswagen traf schließlich ein, um verletzte Personen zu versorgen. Es blieb unklar, wie viele Menschen genau verletzt oder festgenommen wurden; Schätzungen zufolge waren rund 150 Personen an den Auseinandersetzungen beteiligt.
Trotz der Präsenz der Polizei wurde niemand in Gewahrsam genommen, was Fragen zur Einsatzbereitschaft aufwarf. Der Vorfall geschah nur wenige Stunden vor dem eigentlichen Spiel, das um 20.30 Uhr im Volksparkstadion anstand. Das Spiel zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln wird dadurch von einem düsteren Schatten überschattet.
Kontext der Fan-Auseinandersetzungen
Solche Gewalt zwischen Fangruppen ist in der Geschichte des deutschen Fußballs leider nicht neu, doch der Vorgang wirft erneut ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen die Sicherheitskräfte und die Clubs konfrontiert sind. Die Fans beider Lager haben immer wieder mit Konflikten und gewalttätigen Auseinandersetzungen zu kämpfen, und die vorliegenden Berichte von verletzten unschuldigen Zuschauern lassen die Frage nach der Sicherheit im Stadion und um den Spielort aufkommen.
In diesem Zusammenhang zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass das Zuschauerverhalten im Sport stark von Gruppendynamiken beeinflusst wird. Diese Dynamiken können in bestimmten Situationen zu aggressivem Verhalten führen, wie im Fall der Massenschlägerei zwischen den Anhängern des HSV und des 1. FC Köln. Solche Vorfälle unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit sowohl außerhalb als auch innerhalb der Stadien.
Die Geschehnisse in St. Pauli stehen sinnbildlich für ein weiteres Kapitel der fanatischen Rivalität im deutschen Fußball und die damit verbundenen Risiken für die Sicherheit aller Beteiligten.
Für weitere Informationen über das Zuschauerverhalten und die Dynamiken bei Sportveranstaltungen siehe Sportwissenschaft Uni Hannover.
Neueste Berichterstattung über die Vorfälle in Hamburg finden Sie auch bei Kölner Stadt-Anzeiger und Sport1.