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Die Linke startet mit Mission Silberlocke ins Wahlkampf-Rennen

Am 18. Januar 2025 versammeln sich rund 450 Delegierte der Linken in Berlin. Parteichefs Schwerdtner und van Aken setzen auf soziale Gerechtigkeit und wollen mindestens fünf Prozent der Stimmen erreichen.

Am 18. Januar 2025 fand der Bundesparteitag der Linken in Berlin statt. Die neue Parteispitze, bestehend aus Ines Schwerdtner und Jan van Aken, wurde von rund 450 Delegierten mit begeistertem Jubel empfangen. Van Aken charakterisierte die Linke treffend als „coole Straßenkicker“ im Wahlkampf. In einem geregelten und disziplinierten Verlauf wurden keine größeren Streitigkeiten verzeichnet, was dem Eindruck einer geschlossenen Front der Partei Vorschub leistete.

Die Linke hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Sie strebt an, mindestens fünf Prozent der Wählerstimmen zu erreichen, um die Fünf-Prozent-Hürde zu überwinden und drei Direktmandate zu gewinnen. Derzeit pendeln die Umfragewerte der Linken zwischen drei und vier Prozent, was die Dringlichkeit ihrer Mission verdeutlicht. Trotz dieser Herausforderungen kann die Partei auf eine Mitgliederbasis von über 60.000 zurückblicken, unterstützt durch 17.000 Neueintritte in den vergangenen Monaten.

Hauptthemen und Wahlprogramm

Ein zentrales Thema, das während des Parteitags immer wieder angesprochen wurde, ist der Mietendeckel. In ihrem über 60-seitigen Wahlprogramm enthält die Linke weitreichende Forderungen, die gesellschaftliche Gerechtigkeit und soziale Absicherung in den Fokus stellen. Dazu gehört unter anderem die Streichung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel sowie die Einführung eines „Energie-Soli für Reiche“ zur Finanzierung günstigerer Energie. Ferner fordert die Linke eine Vermögenssteuer und eine Erhöhung der Einkommenssteuern für Gutverdiener sowie der Erbschaftssteuer.

Ines Schwerdtner kritisierte vehement die Union und die AfD, die sie als „faschistische Partei“ bezeichnete. Jan van Aken hingegen richtete seinen Finger auf die SPD und die Grünen und bemängelte deren nicht umgesetzte soziale Versprechen. Ein Antrag auf einen sofortigen NATO-Austritt fand im Parteitag keine Mehrheit, was darauf hindeutet, dass die Partei in sicherheitspolitischen Fragen auf einem anderen Kurs segelt.

Historischer Kontext und Strategien

Die Linke ist seit der Bundestagswahl 2021 unter Druck. Damals erreichte sie 4,9 Prozent, konnte aber aufgrund dreier Direktmandate dennoch im Bundestag bleiben. Politikwissenschaftler Benjamin Höhne sieht die kommende Wahl als entscheidend für das Wählerpotenzial der Partei. Der Verlust von Sahra Wagenknecht und ihrer Gruppe hat die Partei weiter geschwächt.

Die Parteiführung hat nun die Aufgabe, die Wähler zurückzugewinnen. Dabei setzen Schwerdtner und van Aken mit der „Mission Silberlocke“ auf das Comeback von ehemaligen Fraktionschefs wie Gregor Gysi, Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow. Diese Initiative zielt darauf ab, durch gezielte Wahlkreiskämpfe die wichtigen Direktmandate zu sichern.

Das Wahlkampfmanagement spielt eine zentrale Rolle in dieser Phase. Strategien entwickeln sich über mehrere Abschnitte hinweg: von der Vorbereitungsphase über den Vorwahlkampf bis hin zur Schlussphase, die sechs Wochen vor der Wahl einsetzt. In dieser heißen Phase müssen die Themen strategisch gesetzt werden, um Wähler zu mobilisieren und einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.

Schließlich wird deutlich, dass die Linke nicht nur auf die personelle Rhetorik setzt, sondern auch inhaltlich ihre Positionen schärfen möchte. Die Kernthemen des Wahlprogramms, wie Mieten, Lebenshaltungskosten und soziale Gerechtigkeit, haben das Potenzial, die Wählerbasis der Partei sowohl zu stabilisieren als auch zu erweitern.

Es bleibt abzuwarten, ob die Linke die Wende herbeiführen kann und ob die anvisierten Direktmandate realisierbar sind, um die eigene Stimme im Bundestag zu sichern. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Formulierungen des Wahlprogramms und die oben genannten Strategien ausreichen, um mehr Wähler zu mobilisieren.

Merkur berichtet, ZDF hat festgestellt, bpb beschreibt die Entwicklung und Herausforderungen, vor denen die Linke im anstehenden Wahlkampf steht.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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