
Heute, am 18. Januar 2025, haben rund 100 Mitarbeiter der GOA (Gesellschaft des Ostalbkreises für Abfallbewirtschaftung) in Mögglingen einen ganztägigen Warnstreik begonnen. Dieser Streik resultiert aus der Tatsache, dass die erste Verhandlungsrunde ohne konkretes Angebot seitens der Arbeitgeber endete. Der Standort des Streiks erstreckt sich über Mögglingen, Reutehau und Ellert. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten zu diesem drastischen Schritt aufgerufen, nachdem die bestehenden Haustarifverträge und der Manteltarifvertrag am Montag im Juni ohne Nachfolgeregelung gekündigt wurden.
Die Mitarbeiter fordern umfangreiche Gehaltserhöhungen. So wird eine monatliche Erhöhung von 180 Euro für die Beschäftigten sowie von 100 Euro für Auszubildende gefordert. Darüber hinaus wünschen sie die Einführung von drei Erfahrungsstufen in den Vergütungsgruppen sowie eine 13. Monatsvergütung anstelle der bisherigen gewinnabhängigen Jahresgratifikation. Jutta Theodoridis, die Betriebsratsvorsitzende, bezeichnet das Angebot der GOA, das eine Anwesenheitsprämie und Spesen anbietet, als unzureichend.
Auswirkungen auf die Abfallwirtschaft
Der Warnstreik hat unmittelbare Folgen für die Abfallwirtschaft im Ostalbkreis. Die Mülltonnen bleiben in den Gemeinden stehen, und auch Wertstoffhöfe sowie Entsorgungszentren sind geschlossen. Bis heute haben etwa 85 der rund 330 Beschäftigten an der Kundgebung teilgenommen. Michael Schaab, Branchenbetreuer von ver.di, stellte fest, dass die GOA-Geschäftsleitung kein Angebot unterbreitet hat. Landrat Dr. Joachim Bläse, der als Aufsichtsratsvorsitzender der GOA fungiert, kritisiert die Lohnforderung, die mit 12,5 Prozent einen signifikanten Anstieg der Personalkosten von etwa 2,2 Millionen Euro zur Folge hätte.
Eine solche Erhöhung könnte die Jahresgebühren für die Bürger stark ansteigen lassen. Beispielsweise würde die Gebühr für einen 60-Liter-Mülleimer von 150,80 Euro auf 162,42 Euro steigen, was einer Erhöhung von 7,71 Prozent entspricht. Zukünftig könnte die Kostenstruktur der Abfallentsorgung im Ostalbkreis durch diese Lohnforderungen erheblich beeinflusst werden.
Breitere tarifpolitische Entwicklungen
Das Geschehen bei der GOA findet in einem umfassenderen Kontext von Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst statt. Die Tarifverhandlungen für Bund und Kommunen beginnen Anfang 2025 und betreffen rund 2,3 Millionen Angestellte. Die Gewerkschaften haben bereits im Herbst 2024 ihre zentralen Forderungen formuliert, die unter anderen eine Gehaltserhöhung um 8 Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro monatlich umfassen.
Die Tarifsituation ist angespannt, da Arbeitgeber die Forderungen oft als nicht umsetzbar kennzeichnen. Die nächste Tarifrunde ist für den 24. Januar 2025 angesetzt, und es werden mehrere Verhandlungsrunden erwartet. Der bestehende TVöD, der am 31. Dezember 2024 ausläuft, ist eine der größten tariflichen Vereinbarungen in Deutschland, von der bis zu 2,8 Millionen Menschen profitieren.
Die Entwicklungen bei der GOA sind nur ein Beispiel für die Herausforderungen, mit denen der öffentliche Dienst aktuell konfrontiert ist. Die Situation bleibt angespannt, und weitere Streiks könnten nicht ausgeschlossen werden, sollte es weiterhin an verhandlungsfähigen Angeboten fehlen.
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