
Marco Odermatt hat sich eindrucksvoll beim prestigeträchtigen Lauberhornrennen in Wengen zurückgemeldet. Am 18. Januar 2025 sicherte er sich den Sieg in der Lauberhorn-Abfahrt und setzte sich damit vor seinem Schweizer Teamkollegen Franjo von Allmen, der am Freitag im Super-G triumphiert hatte. Miha Hrobat aus Slowenien belegte den dritten Platz. Im Ziel äußerte Odermatt stolz: „This is my house!“ während die begeisterten Fans „Odi, Odi“ skandierten
Die Veranstaltung war jedoch nicht ohne Kontroversen. Die Abfahrt fand auf einer verkürzten Strecke statt, was die Athleten erheblich belastete. Hintermann, ebenfalls ein Schweizer Ski-Star, äußerte Bedenken, dass die physische und psychische Anforderung durch drei Speed-Rennen innerhalb von drei Tagen zu hoch sei. Er betonte zudem, dass die verkürzte Strecke trotz der zwei Rennen eine der längeren im Weltcup sei
Besorgnis über Rennformat und Erschöpfung
Der Druck auf die Athleten wurde durch die Wetterbedingungen verstärkt, die in der Saison einen späten Start erforderten. Die ersten Rennen wurden in Zermatt/Cervinia und Beaver Creek abgesagt, was die FIS dazu brachte, einen Ersatztermin für die Abfahrten zu finden. Dies führte dazu, dass in Wengen ein zusätzliches Rennen durchgeführt wurde, was bei den Athleten Sorgen über die Entwertung klassischer Veranstaltungen wie Wengen und Kitzbühel aufwarf. Odermatt äußerte, dass er sich als Sieger des Lauberhorn-Rennens fühlen würde, wenn er das Ersatzrennen gewinne, da dies für ihn nicht dasselbe wäre
Deutsche Starter hatten bei diesem Event kaum Erfolg. Romed Baumann schied aus, während Luis Vogt auf den 27. Platz folgte und von Erschöpfung im Schlussteil berichtete. Auch Vincent Kriechmayr aus Österreich hatte Pech und stürzte kurz vor dem Ziel, wobei er sich anscheinend am Knie verletzte. Er wurde schnell per Helikopter nach Österreich geflogen
Kritik an der Durchführung der Wettkämpfe
Die Fragen zur Durchführung der Rennen haben auch zu internen Überlegungen innerhalb des Deutschen Skiverbands geführt. Es wird angenommen, dass die soziale Unterstützung von Trainern und Familie während der Saisonvorbereitung entscheidend für sportliche Leistungen ist, wie eine Studie zeigt. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Qualität der wahrgenommenen Unterstützung zwar während der Saison steigt, aber auch leistungsabhängige Unterschiede in der Häufigkeit des Kontakts zu Unterstützern bestehen
Während Odermatt und Hintermann besorgt um die sportliche Integrität und die körperliche Belastung der Athleten sind, sieht Justin Murisier in der zusätzlichen Abfahrt eine Chance, seine Stärken auszuspielen und die Situation besser zu nutzen. Dies lässt darauf schließen, dass die Meinungen über die Durchführung der Rennen im Skisport gespalten sind
Mit einem Slalom am Sonntag, in dem Linus Straßer um den Sieg mitfahren will, bleibt es spannend, wie die Athleten auf die logistische Herausforderung und die psychischen Belastungen der vergangenen Tage reagieren werden