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Island lockt mit hohen Einkommen – Doch Mietpreise sprengen das Budget!

Island lockt mit hohen Nettojahresverdiensten, doch hohe Lebenshaltungskosten trüben die Freude. Erfahren Sie, was Deutsche beim Umzug nach Island beachten sollten und welche finanziellen Herausforderungen bestehen.

Island zieht viele Europäer mit seinen attraktiven Nettojahresverdiensten und der beeindruckenden Natur an. In der Tat haben isländische Singles ein bemerkenswertes durchschnittliches Einkommen von 53.800 Euro netto pro Jahr, was sie zu den stärksten Verdienern in Europa macht, jedoch gibt es auch bedeutende Herausforderungen, die mit diesem hohen Gehalt einhergehen. Für viele deutsche Staatsbürger, die einen Umzug nach Island in Erwägung ziehen, stellt sich die Frage, ob der hohe Lebensstandard den Preis wert ist.

Die Lebenshaltungskosten in Island sind bereits verblüffend hoch – etwa 37 Prozent über denen in Deutschland, wie Focus berichtet. Insbesondere in der Hauptstadt Reykjavík sind die Mietpreise alarmierend: Eine Zwei-Zimmerwohnung im Stadtzentrum kostet etwa 1.900 Euro im Monat, während vergleichbare Wohnungen in Deutschland nur rund 887 Euro kosten. Selbst die Nebenkosten sind in Island außergewöhnlich. Während in Deutschland diese bei etwa 302 Euro pro Monat liegen, betragen sie in Island nur 75 Euro.

Lebenshaltungskosten im Vergleich

Eine detaillierte Betrachtung der Lebenshaltungskosten zeigt, dass die Verbraucherpreise in Reykjavík insgesamt um 30,6 Prozent höher sind als in Berlin, wenn Miete nicht mit einbezogen wird. Wenn Miete hinzukommt, beträgt der Unterschied sogar 26,3 Prozent. Restaurantbesuche haben ebenfalls ihren Preis; die Restaurantpreise in Reykjavík sind bis zu 60,8 Prozent höher als in Berlin. Ein einfaches Restaurantessen kostet im Durchschnitt 20,28 Euro, während ein Mittelklasse-Dinner für zwei Personen etwa 118,94 Euro kostet, wie auswandern-info darlegt.

Die Teuerung in Island wird auch durch die Währungssituation beeinflusst, da der Rückgang der isländischen Krone gegenüber dem Euro die Lebenshaltungskosten weiter erhöhte. In Reykjavík benötigt man für den gleichen Lebensstandard ca. 6.189 Euro, was in Berlin nur 4.900 Euro erfordert.

Finanzielle Rahmenbedingungen und Jobmöglichkeiten

Ein weiterer Aspekt, der ins Gewicht fällt, ist die Jobmarktlage. Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal in Island ist insbesondere im medizinischen Bereich und Baugewerbe hoch. Deutsche Staatsbürger können sich relativ unkompliziert in Island niederlassen. Sie haben die Möglichkeit, die ersten drei Monate ohne Aufenthaltsgenehmigung zu leben. Nach diesem Zeitraum ist eine Registrierung beim Meldeamt erforderlich, um die „Kennitala“ zu beantragen, die für die Gesundheitsversorgung und Steuererklärung notwendig ist.

Die isländische Krankenversicherung ist nach Erhalt der „Kennitala“ verfügbar und bietet einen guten Zugang zur exzellenten Gesundheitsversorgung des Landes. Die Lebensqualität in Island wird als hoch eingeschätzt, unterstützt durch eine niedrige Kriminalitätsrate. Die Gesamtbevölkerung von Island beträgt 308.910, was eine Bevölkerungsdichte von 3,0 Personen pro Quadratkilometer zur Folge hat, wie Traveltables anmerkt.

Öffentliche Infrastruktur und Verkehr

In Reykjavík ist kein eigenes Auto zwingend notwendig. Die Stadt bietet ein gut organisiertes öffentliches Verkehrssystem, welches die Mobilität erleichtert. Die Benzinpreise liegen zwischen 1,61 und 1,82 Euro pro Liter, sodass viele Bewohner auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen. Eine Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr kostet im Durchschnitt 62,79 Euro.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Island sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Neuankömmlinge bietet. Das hohe Einkommen wird durch die enormen Lebenshaltungskosten relativiert. Wer beabsichtigt, nach Island umzuziehen, sollte diese Faktoren sorgfältig abwägen, um eine informierte Entscheidung zu treffen.

Referenz 1
www.focus.de
Referenz 2
auswandern-info.com
Referenz 3
de.traveltables.com
Quellen gesamt
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