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Chemnitz als Kulturhauptstadt: Vielfalt feiern trotz herausfordernden Zeiten!

Chemnitz wurde zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 ernannt. Mit über 200 Projekten und einem Konzept für Vielfalt und Weltoffenheit nimmt die Stadt ihre Herausforderung an.

Chemnitz feiert heute den Beginn seiner Amtszeit als Kulturhauptstadt Europas 2025. Die Stadt wird damit die vierte deutsche Stadt, die diesen Titel trägt. Unter dem Motto „C the Unseen“ sind über 200 Projekte und rund 1.000 Veranstaltungen geplant, wie ksta.de berichtet. Ein umfassendes Programmbuch mit etwa 500 Seiten wird als Leitfaden für die zahlreichen Aktivitäten dienen.

Besondere Highlights sind eine große Ausstellung zum Maler Edvard Munch mit dem Thema „Angst“, der Kunstpfad „Purple Path“, der Chemnitz mit einer Vielzahl von Kulturelementen verbindet, und die Ganztags-Tanzperformance „Odyssee in C“, inspiriert von James Joyces „Ulysses“. Auch eine Marathon-Strecke, die musikalisches Entertainment von Klassik bis Elektro bieten wird, gehört zum Programm.

Vielfalt und Herausforderungen

Stefan Schmidtke, der Programmgeschäftsführer, betont, dass die Projekte den Ideen der Menschen aus Chemnitz und der Region entspringen. Oberbürgermeister Sven Schulze hebt hervor, dass Chemnitz sich als eine lebendige und vielfältige Stadt präsentieren wolle. Nach den Ausschreitungen von Rechtsextremen im Spätsommer 2018 ist diese Selbstwahrnehmung jedoch nicht ohne Herausforderungen. Bei der Eröffnungsfeier wird es eine von den Freien Sachsen organisierte Demonstration geben, die an die Geschehnisse von 2018 erinnern soll, was viele Chemnitzer besorgt. MDR berichtet, dass die Stadtverwaltung die Demonstration genehmigt hat und sich auf die Rechte der Meinungsfreiheit beruft.

Die Projektleiterin Frauke Wetzel kritisiert diese Genehmigung und hat eine Gegendemonstration organisiert, um für ein offenes und friedliches Chemnitz zu plädieren. Diese Gegendemonstration knüpft an das „Wir sind mehr“-Konzert von 2018 an und zeigt, wie wichtig den Bürgern eine positive Darstellung der Stadt ist.

Nachhaltige Strukturen für die Zukunft

Die Stadt Chemnitz investiert auch wirtschaftlich in die Kulturhauptstadt-Programmatik. Rund 100 Millionen Euro an Fördergeldern stehen zur Verfügung, davon etwa 60 Millionen Euro für spezielle Interventionsflächen. Zu den Projekten gehören die Sanierung einer ehemaligen Fabrikruine zu einem Besucherzentrum sowie die Umwandlung des Elternhauses von Karl Schmidt-Rottluff in ein Museum. Auch ein altes Straßenbahndepot wird in einen „Garagen-Campus“ umgewandelt.

Die Chemnitz 2025 gGmbH, eine Tochtergesellschaft der Stadt, spielt eine zentrale Rolle in dieser Entwicklung. Sie führt regionale, überregionale und internationale Partner zusammen und verfolgt dabei das Ziel, nachhaltige Strukturen für die Bürgerbeteiligung zu schaffen. Chemnitz2025.de listet die Schwerpunkte der Aktivitäten, darunter Soziokultur, Umweltschutz und viele weitere gesellschaftliche Bereiche, die das kulturelle Leben in der Stadt prägen sollen.

EU-Kulturkommissar Glenn Micallef erwartet ein Jahr voller Feierlichkeiten, das nicht nur Chemnitz, sondern die gesamte EU repräsentieren wird. Chemnitz rechnet mit rund 2 Millionen Besuchern im Laufe des Jahres. Der Hotel- und Gaststättenverband hebt hervor, dass es ein ausreichendes Übernachtungsangebot gibt, auch in den umliegenden Städten. Diese positiven Entwicklungen könnten sich auf die Wahrnehmung der Stadt und die Authentizität Chemnitz‘ auswirken, wie Kulturstaatsministerin Claudia Roth bemerkt.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 2
www.mdr.de
Referenz 3
chemnitz2025.de
Quellen gesamt
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