
Regensburg hat sich in einer aktuellen Auswertung als die Stadt mit den niedrigsten Nebenkosten in Deutschland positioniert. Diese Analyse wurde vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammenarbeit mit dem Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland durchgeführt und basiert auf umfassenden Daten der letzten Jahre. Untersucht wurden die Nebenkosten in den 100 größten Städten Deutschlands, und Regensburg sticht dabei besonders hervor.
Die durchschnittlichen jährlichen Nebenkosten für eine vierköpfige Familie in Regensburg belaufen sich auf 874 Euro. Darin enthalten sind unter anderem die Kosten für Abwasser, Müllentsorgung und Grundsteuer. Letztere beträgt für ein typisches Einfamilienhaus in Regensburg im Durchschnitt 335 Euro, was im Vergleich zu anderen Städten, wie Witten, wo die Grundsteuer mit 771 Euro die höchsten Werte aufweist, äußerst günstig ist. München hingegen belegt in Bayern den unrühmlichen ersten Platz mit den höchsten Nebenkosten im Gesamtranking.
Nebenkosten im Detail
Die Auswertung berücksichtigt verschiedene Gebühren, die für Mieter und Hausbesitzer anfallen. Hierzu zählen die Abwassergebühren, die im Jahr 2024 um etwa 30% gestiegen sind, sowie die Müllgebühren, die seit Anfang 2024 um rund 20% erhöht wurden. Trotz dieser Steigerungen hat Regensburg in den letzten Jahren die Nebenkosten im Vergleich zu den Vorjahren um insgesamt 11% senken können.
Regensburg erreicht zudem in weiteren Kategorien bemerkenswerte Platzierungen: Im Abwasser-Ranking belegt die Stadt den vierten Platz und im Abfall-Ranking den zehnten Platz. Diese Ergebnisse unterstreichen die gute Preis-Leistungs-Relation der Stadt, wenn es um Nebenkosten geht.
Bayerischer Vergleich
Insgesamt ist die bayerische Stadt Regensburg jedoch nicht die einzige, die im Vergleich gut abschneidet. Die Städte Nürnberg, Würzburg, Ingolstadt, Augsburg, Erlangen und Fürth befinden sich ebenfalls in der oberen Hälfte des Rankings. Nürnberg nimmt beispielsweise den dritten Platz ein, während Würzburg auf der neunten Position landet. Für München hingegen sieht das Bild weniger erfreulich aus: Mit Platz 43 befindliche sich die Stadt weit unter den besten in Deutschland. Die Gesamtjahreskosten für Grundsteuer, Abwasser und Abfall in München betragen 1.305 Euro.
Im Gegensatz dazu muss eine vierköpfige Familie in Mönchengladbach, der Stadt mit den höchsten Nebenkosten, jährlich 1.932 Euro für dieselben Posten aufbringen. Diese regionalen Unterschiede in den Nebenkosten sind nicht zu unterschätzen und konnten bereits in verschiedenen Studien des IW ermittelt werden. Die Wohnnebenkosten stellen einen wesentlichen Faktor dar, der in politischen Diskussionen oft vernachlässigt wird, aber für viele Mieter ausgesprochen relevant ist, da sie häufig einen bedeutenden Teil der monatlichen Ausgaben ausmachen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Regensburg trotz leichter Anstiege bei einzelnen Gebühren die niedrigsten Nebenkosten in Deutschland aufweist. Dies trägt zur Attraktivität der Stadt für neue Bewohner und Mieter bei, während andere Städte, wie beispielsweise München, weiterhin mit hohen Kosten zu kämpfen haben. Dies stellt einen bedeutenden Aspekt für zukünftige Migration und die Wohnraumsituation in städtischen Gebieten dar.