
In der Nacht zum 17. Januar 2025 ereignete sich in einer Raffinerie in Neustadt an der Donau, Landkreis Kelheim, ein schwerer Vorfall. Kurz nach Mitternacht wurde ein Brand in einer Prozessanlage der Bayernoil-Raffinerie gemeldet, wodurch vier Menschen verletzt wurden. Zwei der Verletzten mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden, während sie später wieder entlassen werden konnten. Darüber hinaus mussten zwei weitere Personen wegen Schocks behandelt werden.
Die örtlichen Feuerwehren sowie die Werksfeuerwehr waren schnell im Großeinsatz und kämpften stundenlang gegen die Flammen. Die Lage war kritisch, da die Explosion nicht nur sichtbare Schäden verursachte, sondern auch eine große Rauchwolke erzeugte. Anwohner berichteten von einem lauten Knall und Erschütterungen, die in einem Umkreis von etwa 200 x 200 Metern zu spüren waren. Die Bevölkerung wurde umgehend gewarnt, Fenster und Türen geschlossen zu halten und sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten, um sich vor der starken Rauchentwicklung zu schützen. Gegen 7:30 Uhr wurde der Brand schließlich unter Kontrolle gebracht.
Ursache und Ermittlungen
Die Ermittlungen zur Brandursache laufen derzeit, und die Polizei arbeitet in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landeskriminalamt. Eine offizielle Untersuchung vor Ort ist für die kommende Woche angesetzt. Bis die Gefahrenzone sicher betreten werden kann, bleibt das Areal rund um die Brandstelle gesperrt. Die Explosionsursache könnte Erinnerungen an einen ähnlichen Vorfall in der Vohburger Erdölraffinerie im Jahr 2018 wachrufen, als 16 Menschen verletzt wurden und ein Katastrophenfall ausgerufen werden musste.
Bayernoil, die Betreiber der Raffinerie, gab an, dass das Feuer in einer ihrer Prozessanlagen ausgebrochen sei. Die Anlage, die mit Rohöl aus Triest, Italien, versorgt wird, produziert brennbare Gase wie Propan und Butan sowie Benzin, Diesel und Heizöl. Laut Schätzungen beläuft sich der Sachschaden aus diesem Vorfall auf Millionenhöhe.
Hintergrund zur Raffinerie
Die Bayernoil-Raffinerie ist mit einem Areal von 300 Hektar die größte Raffineriegesellschaft in Bayern und verarbeitet jährlich etwa 10,3 Millionen Tonnen Mineralöl. Diese Raffinerie ist seit 1964 in Betrieb. Trotz des umfangreichen Sicherheitsmanagements gibt es immer wieder Vorfälle. Laut der Unfallstatistik der DGMK, die seit den 1970er Jahren regelmäßig erstellt wird, lassen sich seit Ende der 1990er Jahre insbesondere auch Unfälle bei Partnerfirmen im Bereich technische Dienstleistungen nachverfolgen. Eine vertiefte Auswertung solcher Statistiken bietet die Möglichkeit, Unfalltrends zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitsstandards zu diskutieren.
Die Brandursache wird gründlich untersucht, und es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit in der Raffinerie zu erhöhen und zukünftige Vorfälle zu vermeiden.(pnp.de), (feuerwehrmagazin.de), (dgmk.de).