
Peek & Cloppenburg Düsseldorf (P&C) plant die Übernahme der insolventen Modekette Sinn. Dies wurde vom Unternehmen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigt. Der Insolvenzverwalter hat bereits ein Angebot erhalten, das eine Fortführung der Marke Sinn GmbH vorsieht, mit einem zentralen Standort in Hagen und der Erhaltung aller bestehenden Filialen. Die Möglichkeit, diese Übernahme durchzuführen, hängt allerdings von der Zustimmung der Gläubiger und des Bundeskartellamts ab. Der Antrag für das Fusionskontrollverfahren wurde am 15. Januar beim Bundeskartellamt gestellt.
Seit der Anmeldung der Insolvenz in Eigenverwaltung im August 2024 betreibt die Sinn GmbH weiterhin ihre Geschäfte in 41 Modehäusern. Eine Gläubigerversammlung zur weiteren Klärung der Situation ist für den kommenden März geplant. Es gibt bereits weitere Interessenten für die Übernahme, darunter auch Isabella Göbel, die derzeitige Gesellschafterin von Sinn. Historisch betrachtet hat die Marke Sinn eine lange und bewegte Vergangenheit, da sie vor 175 Jahren gegründet wurde und mehrere Insolvenzen, darunter auch unter dem Namen SinnLeffers, durchlebt hat.
Geschäftsjahr von Peek & Cloppenburg
Peek & Cloppenburg Düsseldorf hat im Herbst 2023 ein Sanierungsverfahren abgeschlossen und betreibt aktuell 160 Standorte in 16 Ländern. Davon befinden sich etwa die Hälfte in Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 16.000 Mitarbeitende. Es ist wichtig zu erwähnen, dass P&C Düsseldorf und Peek & Cloppenburg Hamburg zwei verschiedene Unternehmen sind, die unabhängig voneinander operieren.
In der Modebranche bleibt die Insovlvenzproblematik akut. Die Situation wird zusätzlich durch verschiedene Pleiten, wie die des Modehauses Fuchs und der Signa Development, die sich in Konkursverfahren abwickeln müssen, verschärft. Insbesondere Signa scheint einen signifikanten Einfluss auf die gegenwärtigen Insolvenzgeschehnisse in der Branche zu haben. Von mehreren Modehäusern wurden Insolvenzen gemeldet, was den Trend zu einer zunehmenden Instabilität im Textilsektor verstärkt.
Aktuelle Insolvenzen und deren Folgen
Wie auf Textilwirtschaft berichtet, gab es in den letzten Monaten eine Reihe von namhaften Insolvenzen, die das Bild der Modebranche prägen. Angesichts von insgesamt 57 % mehr Mode-Insolvenzen im Jahr 2023 stehen viele Unternehmen unter Druck.
Am 31. Dezember 2024 musste die Signa Development die Abwicklung im Konkursverfahren anmelden, was die prekäre Lage weiterer verbundenen Unternehmen verdeutlicht. Solche Entwicklungen werfen Fragen zur Zukunft der Modebranche auf, die ohnehin bereits mit den Herausforderungen der digitalen Transformation und verändernden Konsumgewohnheiten kämpft. Die Diskussion um staatliche Hilfen, etwa in Bezug auf die Pleite des Kaufhauses KaDeWe, bleibt ebenfalls aktuell.