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Rechtsextremist nach Mordversuch an Eritreer zu lebenslanger Haft verurteilt

In Großbritannien wurde ein 32-jähriger Rechtsextremist wegen versuchten Mordes an einem Asylbewerber aus Eritrea zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Gewalt und Proteste gegen Asylbewerber nehmen zu.

Ein 32-jähriger Rechtsextremist wurde heute in London wegen versuchten Mordes an einem Asylbewerber aus Eritrea zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Täter erhält dabei eine Mindeststrafe von 22 Jahren und acht Monaten im Gefängnis. Das Gericht stufte den Vorfall als „terroristischen Angriff“ ein. Es wird berichtet, dass das Opfer im April bei einem Messerangriff schwer an Brust und Hand verletzt wurde.

Der Angeklagte bezeichnete die brutale Tat als seine „Form des Protests“ gegen die Einwanderung nach Großbritannien. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung fand die Polizei mehrere Waffen, ein Medaillon aus der Nazizeit sowie eine Armbinde mit Hakenkreuz. Kurz nach der Tat versuchte der Täter, ein radikales Manifest über soziale Medien zu verbreiten, was jedoch nicht gelang. Diese Gewalttat ist Teil eines größeren Problems, das in den letzten Monaten in Großbritannien aufgekommen ist, einschließlich massiver Proteste von rechtsextremen Gruppen.

Proteste und Ausschreitungen in mehreren Städten

In Rotherham, Nordengland, belagerte ein mobiler Auflauf ein Hotel, in dem Asylbewerber untergebracht sind. Seit Ende Juli kam es in mehreren britischen Städten, darunter Liverpool und Manchester, zu Krawallen rechtsextremer Gruppen. Diese Gewalt wird als die schlimmsten Ausschreitungen seit über zehn Jahren beschrieben. Randalierer setzten Autos in Brand, griffen Polizisten an und bedrohten Muslime sowie Asylbewerber. Premierminister Keir Starmer bezeichnete die Krawalle als das Werk von „Banditen vom rechten Rand“ und hat die Politik der Tories kritisch beleuchtet.

Der tödliche Messerangriff in Southport, bei dem ein 17-Jähriger drei Mädchen tötete, war ein unmittelbarer Auslöser für die Ausschreitungen. Falschinformationen über die Herkunft des Täters, der als muslimischer Asylbewerber bezeichnet wurde, hatten sich in sozialen Medien verbreitet. Nach Angaben der Polizei war der Täter jedoch der Sohn von Einwanderern aus Ruanda. Rechtsextreme Gruppen, insbesondere die „English Defence League“ (EDL), wurden mit den Krawallen in Verbindung gebracht.

Die Rolle der sozialen Medien

Mobbing und gewalttätige Auseinandersetzungen wurden auch durch ein starkes Engagement in sozialen Medien angeheizt. Stephen Yaxley-Lennon, bekannt als Tommy Robinson, verbreitete Falschmeldungen und mobilisierte so viele Protestierende. Augenzeugen berichteten, dass viele der Demonstranten nicht aus den betroffenen Städten stammen und mit Bussen angereist waren. Dies lässt vermuten, dass die Proteste stark organisiert waren. Michèle Auga von der Friedrich-Ebert-Stiftung bezeichnete die Vorfälle als „gesteuertes Pogrom“ gegen vermeintliche Asylbewerber und Muslime.

Die Krawalle und der große Unmut der rechten Mobilisierungen zeigen die Frustration, die aus einer Kombination von Faktoren resultiert: Armut, Austeritätsmaßnahmen und ein als ungerecht empfundenes System, das Einwanderer in der Gesellschaft stigmatisiert. Über 20 Prozent der Briten leben in Armut, und die Rhetorik der Tories hat die Stimmung gegen Einwanderer weiter angeheizt.

Die britische Regierung hat während der Dialektik der Proteste Krisenstäbe einberufen, und Premierminister Starmer sieht einen ernsthaften politischen Ernstfall, der auf die unruhige Stimmung im Land abzielt. Die EDL zielt gezielt auf Moscheen und Geschäfte ab, die von Muslimen betrieben werden, und nutzt den Slogan „stop the boats“ als Aufruf zur Mobilisierung gegen Asylbewerber.

Die anhaltenden Gewalttaten und Proteste deuten auf eine weitreichende soziale und politische Krise hin, die mit der Ablehnung von Migranten und Asylsuchenden einhergeht und die Grundlage für zukünftige Konflikte in der britischen Gesellschaft schaffen könnte. Die Situation bleibt angespannt, und alle Augen sind auf die künftigen politischen Maßnahmen der Regierung gerichtet.

Die Ereignisse dieser Monate sind nicht nur ein Spiegelbild der aktuellen gesellschaftlichen Spannungen, sondern auch ein Alarmzeichen für die anhaltende Gewaltbereitschaft im Rahmen der politischen und sozialen Diskussionen in Großbritannien.

Für weitere Informationen zu diesen Themen, siehe die Berichterstattung von Remszeitung, Deutschlandfunk und Tagesschau.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 2
www.deutschlandfunk.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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