
Ryanair plant einen radikalen Schritt in der digitalen Transformation des Flugreisens. Der CEO des Unternehmens, Michael O’Leary, kündigte an, dass die Airline bis Mai 2025 vollständig auf digitale Boardingpässe umstellen wird. Dies bedeutet, dass gedruckte Tickets nicht mehr akzeptiert werden. Die Airline strebt an, die Papierformate abzuschaffen, um den Check-in-Prozess zu rationalisieren und Kosten zu senken.
Zurzeit nutzen bereits 60 Prozent der Ryanair-Passagiere die Website oder die mobile App für den Check-in und das Boarding. O’Leary sieht die Möglichkeit, dass dieser Anteil auf bis zu 80 Prozent ansteigt. Um der vollständigen Umstellung gerecht zu werden, werden auch Check-in-Schalter an Flughäfen abgeschafft. Zukünftig wird es keine Möglichkeit mehr geben, sich am Flughafen einzuchecken, auch nicht gegen Gebühr, berichtete Canarian Weekly.
Digitale Herausforderungen und Bedenken
Reiseexperten äußern Bedenken hinsichtlich dieser Umstellung. Besonders Eoghan Corry warnt vor der Möglichkeit von „absolutem Chaos“ an den Flughäfen, insbesondere für Passagiere, die weniger technikaffin sind oder kein Smartphone besitzen. Aktuell können Passagiere am Check-in-Schalter zumindest gegen Gebühr eine gedruckte Bordkarte erhalten. Diese Praxis wird jedoch bald nicht mehr möglich sein.
Ryanair hat erklärt, dass weniger als 20 Prozent der Passagiere von der Änderungen betroffen sein werden, was dennoch eine erhebliche Anzahl darstellt. Während die Airline betont, dass der Großteil der Passagiere gut mit der App umgehen kann, bleibt unklar, wie anderer Passagieren an ihre Tickets gelangen sollen. In Fällen ohne Zugang zu einem Smartphone wird empfohlen, dass Passagiere Angehörige oder Freunde um Hilfe bitten, um auf die digitale Bordkarte zuzugreifen.
Der Weg in die Zukunft
Dieser Schritt ist Teil einer umfassenderen Strategie von Ryanair, um die Abläufe zu optimieren und die Nutzung papierbasierter Dienstleistungen zu minimieren. Das Ziel ist es, die Effizienz zu steigern und die Benutzererfahrung zu verbessern. Aktuell verursacht Ryanair Gebühren für die Neuausstellung eines Boardingpasses von 25 Euro. Zudem sind für gedruckte Bordkarten bis zu 55 Euro fällig.
Die Neuausstellung und Bearbeitung von Ticketfragen soll in Zukunft ausschließlich über die mobile App erfolgen. Ryanair weist außerdem darauf hin, dass Boardingpässe bei Bedarf noch am Gate zur Verfügung stehen werden, um sicherzustellen, dass Passagiere ihre Flüge nicht verpassen.
Die Digitalisierung im Luftverkehr wird immer dringlicher, nicht nur bei Ryanair. Unternehmen wie DB Schenker investieren in digitale Testfelder zur Effizienzsteigerung, um Prozesse im Luftfrachtverkehr zu optimieren. Roboter und automatisierte Systeme werden getestet, um die Abläufe in der Branchen zu revolutionieren. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Branche in Richtung einer papierlosen Zukunft steuert, was viele Herausforderungen, aber auch zahlreiche Innovationschancen mit sich bringt. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Seite von DB Schenker.
Mit diesen Entwicklungen stellt sich die Frage, ob andere Airlines diesem Beispiel folgen werden oder ob Ryanair eine Vorreiterrolle im Bereich des digitalen Reisens einnehmen wird.