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Seeadler-Rückkehr: Sensationelle Sichtungen bei Ellwangen!

In Ellwangen wurden erstmals seit Jahrzehnten Seeadler gesichtet. Hobbyfotograf Albert Schäfer dokumentierte die Vögel, während Experten über mögliche Brutversuche in der Region berichten.

In Ellwangen wurden erstmals seit vielen Jahrzehnten wieder Seeadler gesichtet. Diese bemerkenswerten Beobachtungen wurden von dem Hobbyfotografen Albert Schäfer festgehalten, der mindestens zwei Seeadler regelmäßig an Seen in der Umgebung dokumentierte. Die Sichtungen fanden über das gesamte Jahr hinweg statt, was auf eine sporadische Präsenz dieser majestätischen Greifvögel hindeutet. Sie sind in Baden-Württemberg selten, aber deren Anzahl hat sich in den letzten zehn Jahren leicht erhöht, wie Schwäbische Post berichtet.

Markus Schmid, Experte des Naturschutzbundes (Nabu), erläutert, dass es in der Region potenziell fortpflanzungsfähige Altvögel gibt, was auf mögliche Brutversuche hindeutet. Dies ist besonders erfreulich, da intensive Schutzprogramme in Deutschland erheblich zur Erholung der Seeadlerbestände beigetragen haben. Laut Schmid sind derzeit fast 1000 Brutpaare in Deutschland verzeichnet, nachdem die Population über Jahrzehnte stark rückläufig war.

Von Bedrohung zur Stabilität

Der Seeadler, wissenschaftlich als Haliaeetus albicilla bekannt, war in der Vergangenheit fast ausgerottet. Ein massiver Rückgang der Population war das Ergebnis von Jagd, Giftköder und Lebensraumverlust. In den 1960er Jahren gab es in Europa nur noch etwa 600-700 Brutpaare, während in Deutschland lediglich 60 Brutpaare überlebten. Der Schwarzmarkt blühte, und selbst für ein Jungtier wurden Preise von bis zu 40.000 Mark aufgerufen, wie NZZ berichtet.

Dank umfassender Naturschutzmaßnahmen und weltweiten Protesten gegen den Einsatz von DDT, das in den 1970er Jahren verboten wurde, hat sich die Population stabilisiert. Dies führte dazu, dass 2024 in Deutschland erstmals seit über 100 Jahren mehr als 1.000 Brutpaare gezählt wurden. Trotz dieser Erfolge bleibt der Seeadler weiterhin verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt, darunter Kollisionen mit Windkraftanlagen und Bleimunition.

Lebensraum und Fortpflanzung

Seeadler leben vorwiegend in großen Seen, Flüssen und Küstengebieten, wo sie ruhige Brutplätze finden. Ihre imposante Flügelspannweite variiert von 1,80 bis 2,40 Metern. Sie sind dafür bekannt, treue Partner zu sein und oft ein Leben lang zusammenzuleben. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Fischen, aber bei Nahrungsknappheit jagen sie auch Wasservögel und kleine Säugetiere, wohingegen sie in Extremfällen Kadaver fressen. Trotz ihrer Stabilisierung bleibt der Lebensraum des Seeadlers gefährdet, was weitere Schutzmaßnahmen unabdingbar macht, um die Population langfristig zu sichern.

Die Erholung der Seeadlerpopulation in Europa ist auch das Ergebnis strenger Überwachung und Forschung, die notwendig sind, um den langfristigen Schutz dieser Tiere zu gewährleisten. Aktuelle Schätzungen zeigen, dass es mittlerweile etwa 23.000 Brutpaare in ganz Europa gibt, was einen bedeutenden Fortschritt seit den 1970er Jahren darstellt, als es in Deutschland nur ca. 30 Brutpaare gab. Zusammenarbeit zwischen Naturschutzbehörden, Landwirten und der Öffentlichkeit ist entscheidend, um die weiteren Herausforderungen wie den Klimawandel und Lebensraumverlust zu bewältigen.

Insgesamt ist die Wiederentdeckung der Seeadler in Ellwangen sowohl ein Zeichen für den Erfolg von Naturschutzmaßnahmen als auch eine Erinnerung an die Bedeutung des kontinuierlichen Schutzes dieser majestätischen Greifvögel, wie auch Vogelentdecker hinweist.

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 2
www.nzz.ch
Referenz 3
vogelentdecker.de
Quellen gesamt
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