
In der idyllischen Region um Belgern, genauer gesagt im Rittergut Dröschkau, kämpft Hotelier Gerhard Schumann um jeden einzelnen Gast. Angesichts eines stagnierenden Radtourismus am beliebten Elberadweg ist die Notwendigkeit, neue Ideen zu entwickeln, unabdingbar. Historisch wertvoll, wurde das Rittergut 1694 erbaut und empfängt seine Gäste mit charmanten Zimmern und einer nostalgischen Atmosphäre, die durch Kronleuchter und eine lange Dielung geprägt ist. Aktuell bietet das Hotel 25 Zimmer, die auf zwei Etagen verteilt sind und zwischen drei bis fünf Betten beherbergen können. Das Erdgeschoss kann sogar Veranstaltungen von bis zu 200 Personen bewältigen und ist ausgestattet mit einem XXL-Grill für gesellige Zusammenkünfte.
Während der letzten Sitzung des AfD-Parteitags in Riesa diente das Rittergut als Unterkunft für die Teilnehmer, was dem Standort zusätzliche Sichtbarkeit verschaffte. Zuvor war es vor allem italienischen Monteuren, die im Stahlwerk in Riesa tätig waren, ein Zuhause auf Zeit. Aber das ist nicht alles, denn Schumann hat sich auf Radfahrer und Familien fokussiert, die die Umgebung erkunden möchten. Der Gastronomiebereich bietet eine Bar, in der Gäste in gemütlicher Atmosphäre Drinks genießen können, sowie ein Restaurant, das mit köstlichen Gerichten aufwartet. Ergänzt wird das Angebot durch Freizeitmöglichkeiten wie Tischtennis und einen hoteleigenen Garten.
Innovative Pläne für die Zukunft
Der Hotelbetreiber plant bereits verschiedene Maßnahmen zur Auffrischung des Ritterguts. Geplante Renovierungen umfassen frische Farbgestaltungen und modernes Interieur, die auf die Bedürfnisse der Gäste abgestimmt sind. Ein besonders kreatives Vorhaben ist die Umwandlung des Ritterguts in einen Weihnachtspark zur Saison, was neue Besucher anziehen könnte. Für Kulturinteressierte bietet das Hotel seit 2018 Platz für das Museum des Vereins Mitteldeutsche Kirchenstraße. Hier können Gäste durch Tausende von Exponaten, die alte Tonwaren und Haushaltshelfer umfassen, in die Geschichte eintauchen. Unter den Exponaten befindet sich auch ein rotes Telefon, das historische Verbindungen symbolisiert.
Die Umgebung des Ritterguts bietet zudem zahlreiche Tourismusmöglichkeiten. Die Albrechtsburg Meißen und weitere Schlösser in der Region sind beliebte Ziele für Tagesausflüge. Der Flughafen Dresden befindet sich etwa 78 Kilometer entfernt, was die Anreise für nationale und internationale Besucher erleichtert.
Der Radtourismus im Aufschwung
Der Radtourismus in Deutschland erlebt derzeit einen Boom, mit einer signifikanten Steigerung der Radreisen. Laut der ADFC-Radreiseanalyse 2023 unternahmen im Jahr 2022 rund 4,6 Millionen Menschen eine Radreise, was einen Anstieg gegenüber 3,9 Millionen im Jahr 2021 bedeutet. Ländliche Regionen, wie jene rund um Dröschkau, profitieren dabei besonders, da gut ausgebaute Radwege und attraktive Fahrradrouten die Besucher anziehen.
Radreisende geben durchschnittlich 70 bis 100 Euro pro Tag für Unterkünfte und Gastronomie aus. Diese Ausgaben kommen direkt der ländlichen Wirtschaft zugute und fördern nicht nur die Hotellerie, sondern stärken auch Einzelhändler und gastronomische Betriebe. Die Initiativen zur Förderung des Radtourismus haben zum Ziel, eine lebendige Fahrradkultur zu etablieren und die Lebensqualität durch eine aktive Lebensweise zu erhöhen bericht die Mobilitätsforum.
Das Rittergut Dröschkau sieht sich also einer doppelten Herausforderung gegenüber: Der Notwendigkeit, sich in einem sich verändernden Tourismusmarkt zu behaupten und gleichzeitig die lokalen Gegebenheiten und die Nachfrage der Gäste zu berücksichtigen. Schumann ist engagiert, seinen Gästen nicht nur Unterkunft zu bieten, sondern ein einzigartiges Erlebnis, das sie motiviert, immer wiederzukommen und die Schönheit der Umgebung zu erkunden.
Für weitere Informationen über das Rittergut Dröschkau und die verfügbaren Angebote besuchen Sie bitte die LVZ sowie die HolidayCheck.