
Am 16. Januar 2025 wurden die neuesten Platzierungen im Forschungsranking für Ökonomen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannt gegeben. Das Ranking, erstellt von der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich im Auftrag von Wirtschaftswoche, bewertet die forschungsstärksten Ökonomen für den Zeitraum von 2020 bis 2024.
Die Universität Kassel kann erneut auf bemerkenswerte Ergebnisse verweisen. Prof. Dr. Jan Marco Leimeister aus dem Bereich Wirtschaftsinformatik erreichte den 22. Platz unter 100 bewerteten Ökonomen. Ein weiterer Forscher der Institution, Prof. Dr. André Hanelt, der sich mit Management sowie digitaler Transformation auseinandersetzt, belegte den 15. Rang. Im Bereich Supply Chain Management erzielte Prof. Dr. Stefan Seuring-Stella den 53. Platz, während Prof. Dr. Matthias Söllner, der im Bereich Wirtschaftsinformatik und Systementwicklung tätig ist, auf Platz 69 landete.
Erfolge junger Ökonomen
Ein besonders herausragendes Ergebnis erzielte Matthias Söllner, der unter den Ökonomen unter 40 Jahren den 6. Platz belegt. Zudem sind auch die Platzierungen der Lebenswerk-Rankings für alle wissenschaftlichen Veröffentlichungen seiner Karriere von Bedeutung. Hier belegt Leimeister den 11. Platz, während Seuring-Stella den 61. Platz und Söllner den 193. Platz einnimmt. Prof. Dr. Patrick Spieth, der sich mit Technologie- und Innovationsmanagement sowie Entrepreneurship beschäftigt, schaffte es auf Platz 234 im Lebenswerk-Ranking.
In der parallelen Beurteilung der WHU – Otto Beisheim School of Management sind ebenfalls bemerkenswerte Erfolge zu verzeichnen. Prof. Dr. Martin Jacob führt die Liste der besten Ökonomen unter 40 Jahren an und rückt in der Lebenswerk-Wertung auf den 92. Platz vor. Er hat unter anderem bedeutende Beiträge zur Erforschung steuerlicher Maßnahmen zur Reduktion von CO2 geleistet und wurde 2021 eingeladen, den Bundesfinanzminister als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats zu beraten. Nadine Kammerlander, eine weitere Vertreterin der WHU, belegt den 9. Platz unter den Ökonomen unter 40 Jahren.
Ranking-Metodologie und Bedeutung
Das Ökonomenranking, das erstmals 2013 in Deutschland veröffentlicht wurde, bewertet Wissenschaftler auf der Grundlage dreier Kriterien: Forschung, Medienpräsenz und Politikberatung. Die jüngsten Rankings basieren auf Publikationen in 860 BWL-Zeitschriften und umfassen Veröffentlichungen der letzten fünf Jahre. Für die Bewertung werden Publikationen in Fachjournalen gewichtet, wobei Top-Journale mehr Punkte erhalten als weniger bekannte Zeitschriften. Dieses umfassende Verfahren wird als Indikator für besondere Forschungsleistungen betrachtet.
Das Ranking wird nicht nur für die Bewertung einzelner Forscher genutzt, sondern dient auch als Benchmark für die leistungsstärksten Wirtschaftshochschulen. Die WHU belegte im Ranking der forschungsstärksten Wirtschaftshochschulen am 9. Dezember 2022 den 6. Platz.
Insgesamt zeigen diese Rankings eine beeindruckende Leistung deutschen und österreichischen Wissenschaftlern und bestätigen die Relevanz und Qualität ihrer Forschung in einem zunehmend wettbewerbsorientierten akademischen Umfeld. Die sorgfältige Analyse durch die KOF der ETH Zürich unterstreicht zudem die Bedeutung der wissenschaftlichen Community in der Region.
Während die Rankings eine wichtige Orientierung für Studierende und Fachleute bieten, wird auch auf die Methodik verwiesen, die immer wieder Gegenstand von Diskussionen ist. Kritiker weisen darauf hin, dass die Festlegung von Schwellenwerten für Medienpräsenz und Politikberatung zu Verzerrungen führen kann, weshalb die Ergebnisse mit Bedacht interpretiert werden sollten.