
Am 16. Januar 2025 ist die Situation an der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin-Friedenau angespannt. Die Schulleitung hat auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur den Einsatz von Polizei zum Schutz der Schüler bestätigt. Diese präventiven Maßnahmen erfolgen vor dem Hintergrund eines besorgniserregenden Vorfalls, bei dem ein Siebtklässler außerhalb des Schulgeländes von mehreren Jugendlichen „gejagt“ wurde. Die Angreifer riefen lautstark, dass sie ihn „erstechen“ würden. Der Schüler konnte sich in einen nahegelegenen Supermarkt retten, wo ihm Hilfe zuteilwurde.
Zusätzlich zur Bedrohung wurde der Schule ein Drohbrief in arabischer Sprache zugestellt. Dieser Vorfall hat die Eltern und die Schulleitung alarmiert. Gesamtelternsprecher Andreas Thewalt fordert dringend mehr Personal, einen Schulpsychologen und einen Pförtner, um die Sicherheit an der Schule zu erhöhen. Trotz der Unterstützung, die die Bildungsverwaltung der Schule angeboten hat, wurde dieses Angebot nicht angenommen.
Mehrere Vorfälle und ein wachsendes Problem
Bereits im November 2024 hatte das Kollegium der Schule in einem Brandbrief auf die anhaltenden Probleme mit gewaltbereiten und aggressiven Schülern hingewiesen. In diesem Schreiben wurden „bedrohliche Gewaltbereitschaft und verbale Übergriffe“ thematisiert. Auch die Eltern haben Maßnahmen angekündigt und wollen eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Schulaufsicht einreichen.
Zu Beginn der Woche ereigneten sich erneut Streitigkeiten auf dem Schulgelände. Am Mittwoch versammelten sich schulfremde Personen vor der Schule, um diese Konflikte zu klären. Eine kleine Auseinandersetzung führte dazu, dass eine Anzeige wegen Körperverletzung erstattet wurde. In diesem Zusammenhang brachte die Polizei einen betroffenen Schüler nach Hause. Um weitere Vorfälle zu verhindern, wurde am Donnerstag ein Polizeiwagen vor der Schule stationiert.
Die Polizeibehörde hat bisher weder den Drohbrief noch das Vorhandensein von Waffen bestätigt. In der Nähe der Schule wurde allerdings ein Schlagring gefunden, dessen Zusammenhang mit dem Vorfall im Moment unklar bleibt.
Der Kontext der Gewalt an Schulen
Die steigende Gewalt an Schulen ist ein deutschlandweites Problem. Die Polizei wirbt mit dem „Anti-Bullying-Programm“ zur Gewaltprävention, das unter dem Motto „Keine Chance mehr für Bullies“ steht. Dieses Programm zielt darauf ab, systematisches Mobbing zu bekämpfen, welches durch wiederholte Schikanen von stärkeren Schülern gegenüber schwächeren gekennzeichnet ist. Die gezielte Intervention zielt darauf ab, nicht nur das Verhalten der Täter, sondern auch das Schulklima zu beeinflussen und die soziale Integration zu fördern.
Die Ursachen für Gewalt und Mobbing unter Schülern sind vielfältig. Sie reichen von familiären Problemen über Gruppenzwang bis hin zu unstrukturiertem Freizeitverhalten und Medienkonsum. Auch das Schulklima und das Verhalten von Lehrern spielen eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Jugendgewalt.
Mobbing hat tiefgreifende negative Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl der betroffenen Schüler und kann zu dauerhaften psychischen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Ein angemessenes Handeln bei Mobbing erfordert, dass sowohl Lehrer als auch Eltern und Mitschüler beteiligt sind, um eine sichere Lernumgebung zu schaffen und Feindseligkeiten zu verhindern.
Die Friedrich-Bergius-Schule steht somit vor großen Herausforderungen. Die anhaltenden Vorfälle von Gewalt und Bedrohungen verdeutlichen die Notwendigkeit einer umfassenden Strategie zur Gewaltschutzprävention in Schulen. rbb24 berichtet, dass die Schulleitung auf die Situation reagiert, doch ob die Maßnahmen ausreichen werden, ist fraglich. Es bleibt zu hoffen, dass frühzeitige Interventionen und präventive Programme wie die in der Polizei Beratung beschriebenen, Wirkung zeigen und die Sicherheit an Schulen erhöhen können. Ebenso wichtig ist die Unterstützung durch Maßnahmen der Schulpsychologie, um der Gewalt an Schulen nachhaltig entgegenzuwirken.