
Am 16. Januar 2025 wurde an der Universität Kassel ein neues Kompetenzzentrum für Geschlechterforschung in der Transformation ins Leben gerufen. Dieses Zentrum wird als Diskursraum und Forschungsarchitektur fungieren und verfolgt eine interdisziplinäre und intersektionale Ausrichtung. Ziel ist es, verschiedene Perspektiven und Methoden der Geschlechter- und Transformationsforschung zu integrieren, um den gesellschaftlichen Wandel und die Nachhaltigkeit zu betonen. Die Vizepräsidentin der Universität Kassel, Prof. Dr. Sonja Buckel, hebt hervor, dass der Schwerpunkt auf der Wissenschaftsfreiheit liegt. Das Zentrum soll auch Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Initiativen schaffen und dessen internationale Bedeutung im Bereich Geschlechter- und Diversityforschung stärken.
Das Kompetenzzentrum setzt den Fokus auf die Analyse der Verwobenheit von Geschlechterverhältnissen mit sozial-ökologischen Transformationsprozessen. Es wird drei Forschungscluster umfassen, in denen Projekte und Analysen zu prekären Lebensverhältnissen und globalen Gewaltverhältnissen entwickelt werden. Ein weiterer Aspekt ist die Profilbildung der Universität im Bereich soziale Nachhaltigkeit, die durch interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert wird. Die Universität Kassel hat eine lange Tradition in der Geschlechterforschung, die unter anderem 2022 mit dem 35-jährigen Bestehen der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung (IAG FG) gefeiert wurde.
Forschung und Kooperation
Das Zentrum wird auch die Etablierung verschiedener Forschungsschwerpunkte und -projekte vorantreiben, einschließlich der Förderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Qualifikationsphase. Mit der Fortführung des etablierten Studienprogramms Geschlechterforschung wird die Universität Kassel nicht nur ein Ort für akademische Auseinandersetzungen, sondern auch ein wichtiger Partner für regionale, bundesweite und internationale Träger der Geschlechterforschung sein.
Zusätzlich wird die Bedeutung von Schlagwörtern in Literaturnachweisen hervorgehoben. Diese sind essenziell für die Verbindung von deutschsprachigen und englischsprachigen Suchbegriffen im Fachinformationsdienst der Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung. Nutzer können manuell zuordnen, um Zugang zu relevanten Literaturbeständen zu erhalten, wobei auch elektronische Zeitschriften und Publikationen in Buchform eine zentrale Rolle spielen.
Gender und Nachhaltigkeit in der Forschung
Das Gender- und Frauenforschungszentrum der Hessischen Hochschulen (gFFZ) bietet in seiner aktuellen Online-Ringvorlesung einen vertieften Einblick in Themen der Gender- und Nachhaltigkeitsforschung. Prof. Dr. Sabrina Schmitt und Dr. Hanna Haag beteiligen sich mit ihren Forschungsprojekten, die unter anderem die Auswirkungen der Pandemie auf vulnerable Gruppen beleuchten. Schmitts Arbeit fokussiert sich auf die vergeschlechtlichten Aspekte von Carearbeit und deren Verbindung zur Nachhaltigkeit. Beispielsweise wird die Nutzung von Windeln und deren Einfluss auf Umwelt und Genderrollen diskutiert, wobei Frauen oft für nachhaltiges Handeln verantwortlich gemacht werden, was auch in der Kritik steht.
Somit stellt das neue Kompetenzzentrum der Universität Kassel nicht nur einen weiteren Schritt in der Weiterentwicklung der Geschlechterforschung dar, sondern schlägt auch eine Brücke zu wichtigen gesellschaftlichen Themen der Nachhaltigkeit und sozialen Gerechtigkeit. Der interdisziplinäre Ansatz zielt darauf ab, neue Erkenntnisse zu gewinnen und Diskussionen anzuregen, die über die Universitätsmauern hinausreichen.