
Die USA stehen vor einer entscheidenden Wende in der globalen Wirtschaftsarchitektur. Laut Unser Mitteleuropa hat das Land über 50 Jahre hinweg ein enormes Leistungsbilanzdefizit angehäuft, was dazu geführt hat, dass Exportnationen wie Japan, Deutschland und China Kredite an die USA gewährt haben. Angesichts dieser wirtschaftlichen Unwägbarkeiten äußerte Donald Trump Drohungen gegen die BRICS-Staaten, um die Verwendung des US-Dollars zu schützen. Während einer Podiumsdiskussion, moderiert von Andrei Kostin, dem Vorstandsvorsitzenden der VTB Bank, betonte Präsident Putin, dass die USA in den letzten zehn Jahren etwa 10 Billionen US-Dollar „aus dem Nichts“ generiert haben. Diese Praktiken würden andere Volkswirtschaften ausbeuten.
Putin stellte weiterhin klar, dass die USA nicht direkt mit Sanktionen gegen neue Währungen drohen, sondern vielmehr auf potenzielle Maßnahmen reagieren könnten. Die Dynamik des US-Dollars, die seit Jahrzehnten als Weltreservewährung fungiert, beginnt zu schwinden. Innovative Zahlungsmethoden, wie Bitcoin, können nicht einfach verboten werden. In diesem Zusammenhang warnte Putin davor, dass der Rückgang des Dollars die Grundlagen der US-Wirtschaftsmacht untergraben könnte.
Die Herausforderungen für die BRICS-Staaten
Die BRICS-Staaten, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, streben eine grundlegende Transformation des internationalen Währungs- und Finanzsystems an. Dies wurde während des Gipfels 2024 in Kazan, Russland, diskutiert, wie Geopolitical Economy berichtet. Der Gipfel veröffentlichte ein Kommuniqué, das je nach Perspektive unterschiedlich interpretiert wird. Kritiker führen an, dass BRICS ohne klare Richtung sei, während Unterstützer erkennen, dass der Gipfel einen markanten Schritt weg von der westlichen Vorherrschaft darstellt.
Die Herausforderungen des BRICS-Systems spiegeln sich in den internen Machtstrukturen der Mitgliedsländer wider, die Fortschritte hin zu alternativen Währungen behindern können. Anstatt eine neue Währung zu schaffen, setzen die BRICS-Staaten auf den Handel in lokalen Währungen. Aktuell erfolgt bereits 53% des Handels Chinas in Yuan, und mehr als 90% des Handels zwischen Russland und China wird in Yuan oder Rubel abgewickelt. Über 80 Länder bewegen sich in Richtung lokaler Währungshandels, um sich von Dollar-Sanktionen abzuschotten.
Das BRICS-Zahlungssystem als Alternative
Ein zentrales Element in der Strategie der BRICS-Staaten ist das Brick Payment System, das darauf abzielt, die Unabhängigkeit vom westlichen Finanzsystem zu gewährleisten. Perspektive Ausland beschreibt, wie dieses System internationale Zahlungen und Handelsbeziehungen trotz bestehender Sanktionen ermöglicht. Es erlaubt den Nutzern, mit lokalen Währungen zu bezahlen und bietet eine dezentrale Struktur, die individuelle Kontrolle für jedes teilnehmende Land sichert.
Das Brick Payment System verspricht Kosteneinsparungen und schnellere Transaktionen im Vergleich zum SWIFT-System, mit jährlichen Einsparungen von etwa 15 Milliarden US-Dollar an Transaktionskosten für die BRICS-Staaten. Nutzer können nationale Bankkarten in anderen BRICS-Staaten verwenden. Zudem sind entsprechende Apps und physische Zahlungskarten verfügbar, was den Zahlungsverkehr unter den Mitgliedsländern erheblich erleichtert.
Das BRICS-Zahlungssystem könnte erheblichen Einfluss auf den Status des US-Dollars als Weltreservewährung haben. Es ermöglicht Transaktionen ohne Abhängigkeit vom SWIFT-Netzwerk oder US-Dollar, was bereits spürbare Auswirkungen auf westliche Exporteure zeigt. Dieses neuartige System fördert auch den Handel zwischen den Mitgliedsländern und Partnern und entspricht einem globalen Trend hin zu finanzieller Souveränität und Sanktionsresistenz.
Insgesamt stehen wir am Anfang einer fundamentalen Transformation der Weltwirtschaft, bei der die BRICS-Staaten eine immer wichtigere Rolle spielen könnten. Die Frage bleibt, wie schnell und erfolgreich diese Initiativen umgesetzt werden können, angesichts der bestehenden internen und externen Herausforderungen, die es zu überwinden gilt.