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Stadt und FCK im Konflikt: Wer zahlt die Stadionpacht?

Stadt Kaiserslautern und der FCK im Streit um Stadionpacht: Oberbürgermeister Weichel zweifelt an Zusammenarbeit. Finanzielle Sorgen und Corona-Hilfen für Vereine dominieren die Diskussion.

Der 1. FC Kaiserslautern, ein Traditionsverein im deutschen Fußball, sieht sich derzeit mit einer enormen finanziellen Belastung konfrontiert. Hintergründe und aktuelle Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die angespannte Beziehung zwischen dem Klub und der Stadt Kaiserslautern. In der Politik stößt das Verhalten des Vereins auf erhebliche Verärgerung. Oberbürgermeister Klaus Weichel hat öffentlich seine Zweifel an einer vertrauensvollen Zusammenarbeit geäußert und spricht von Unklarheiten, ob der Verein die ausgesetzte Stadionpacht, ursprünglich in Höhe von 3,2 Millionen Euro, zurückzahlen will. Der Betrag wurde vor Kurzem auf 625.000 Euro jährlich reduziert, was die Stadt bei einer Differenz von rund 2,5 Millionen Euro stark belastet und letztlich die Steuerzahler in Mithandlungsposition bringt. Diese Details werden von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet.

Die wirtschaftliche Notlage des FCK ist nicht allein auf die Corona-Krise zurückzuführen. Trotz eines insolvenzrechtlichen Memorandums, das bescheinigt, dass der Verein weder überschuldet noch zahlungsunfähig ist, bleibt die Unsicherheit hoch. Geschäftsführer Soeren Voigt hat diesbezüglich erklärt, dass die Planungen zur Liquidität als nicht seriös zu betrachten seien. Zudem wurde ein „Gedankenspiel“ zur Nutzung gelockerter Lizenzierungsvorgaben für eine mögliche Planinsolvenz thematisiert; der Klub hat jedoch bislang kein Dementi zu diesem heiklen Thema veröffentlicht.

Corona-Hilfen und ihre Auswirkungen

Die finanziellen Schwierigkeiten des Vereins sind eingebettet in ein größeres Problem, das viele Sportvereine in Deutschland betrifft. Der Bund hat 200 Millionen Euro als Corona-Hilfen bereitgestellt, die größtenteils dem Spitzensport vorbehalten sind. Für den Breitensport sind die Landessportbünde und Sportministerien der jeweiligen Bundesländer verantwortlich. Die Lage vor Ort variiert stark. Während in Bayern die Situation als „sehr ernst“ beschrieben wird und erste staatliche Unterstützungsleistungen angelaufen sind, sieht es in anderen Bundesländern stabiler aus.

Laut Berichten des Deutschlandfunks haben nur 2% der über 4.000 in Nordrhein-Westfalen befragten Sportvereine angegeben, dass sie sich in einer existenziellen finanziellen Bedrohung befinden. Während Hilfsprogramme in mehreren Bundesländern nicht vollständig ausgeschöpft werden, wird in Rheinland-Pfalz nur von 2,4% der 6.000 Sportvereine berichtet, die Soforthilfen beantragt haben, wobei 66 Anträge abgelehnt wurden.

In dieser angespannten Situation bleibt der FCK in der Pflicht, nicht nur seine finanzielle Stabilität zu gewährleisten, sondern auch die Beziehung zur Stadt zu klären. Fraglich ist, wie die Stadt auf die ausbleibende Kommunikation des Clubs reagieren wird und welche Konsequenzen dies für die zukünftige Zusammenarbeit haben könnte. Der Sport- und Fußballstandort Kaiserslautern steht somit zwischen den Herausforderungen der aktuellen Situation und den Hoffnungen auf eine baldige Normalität im Sport.

Referenz 1
www.rheinpfalz.de
Referenz 2
www.faz.net
Referenz 3
www.deutschlandfunk.de
Quellen gesamt
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