
Am 15. Januar 2025 wurde die Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland erneut zur ernsten Herausforderung für die Landwirtschaft. Die EU bestätigt die bestehenden Schutz- und Überwachungszonen in Brandenburg, um die Ausbreitung der hochansteckenden Virusinfektion einzudämmen. Diese Schutzmaßnahmen wurden notwendig, nachdem am 10. Januar 2025 ein Fall von MKS bei Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland registriert wurde, der erste seit 1988 in Deutschland. Ein Kadaver eines infizierten Wasserbüffels wurde kürzlich im Landkreis Oder-Spree entdeckt, was die alarmierenden Maßnahmen weiter verschärfte. Das brandenburgische Landesamt hat die offizielle Bestätigung der Situation jedoch noch ausstehen lassen, während das Landratsamt von Oder-Spree bereits informiert wurde.
Ein Verbot von Tiertransporten von und nach Brandenburg oder Berlin wurde bereits zuvor bis Montag erlassen und um weitere 48 Stunden verlängert. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir betont, dass Fleisch und Milchprodukte aus der EU auch weiterhin außerhalb der Sperrzone gehandelt werden können. Das Hauptziel der aktuellen Maßnahmen ist die Verhinderung der Virusausbreitung.
Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche
Die MKS ist nicht nur für Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine von Bedeutung, sondern auch für Zoo- und Wildtiere. Die Symptome der Erkrankung umfassen hohes Fieber und starke Schmerzen, was zu Lahmheit führt und bei milchgebenden Tieren zu einem Rückgang der Milchproduktion führen kann. MKS wird durch ein Virus verursacht, das sich über verschiedene Vektoren und auch durch Luftübertragung verbreitet.
Um die Situation zu managen, wurden Sofortmaßnahmen ergriffen, unter anderem die Tötung der betroffenen Tiere und die Einrichtung von Sperrzonen, die eine Schutzzone mit einem Mindestradius von 3 km und eine Überwachungszone von mindestens 10 km umfassen. In diesen Zonen ist der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen grundsätzlich verboten.
Einfluss auf die Landwirtschaftsmesse
Die bevorstehende Landwirtschaftsmesse Grüne Woche in Berlin, die am 17. Januar beginnt und bis zum 26. Januar andauert, wird ebenfalls stark von den aktuellen Entwicklungen beeinflusst. Ställe, die für die Ausstellung von Klauentieren vorgesehen waren, werden gar nicht erst aufgebaut, und es werden keine Paarhufer auf der Messe zu sehen sein. Diese Entscheidung macht deutlich, wie ernst die Situation ist und dass Schutzmaßnahmen allerhöchste Priorität haben.
Die Schließung des Zoos und des Tierparks in Berlin ist eine weitere präventive Maßnahme, die im Zusammenhang mit dem Ausbruch unternommen wurde. Eine Bund-Länder Task Force zur Tierseuchenbekämpfung hat am Tag des Ausbruchs eine Beratung durchgeführt, um die nächsten Schritte zu besprechen. Ein zentraler Krisenstab wurde eingerichtet, um mit den Bundesländern und der EU über das weitere Vorgehen zu beraten.
Bisher besteht für Verbraucher unter den gegebenen hygienischen Bedingungen keine Gefahr von pasteurisierter Milch oder Milchprodukten. Diese Tatsache ist besonders wichtig, da die MKS historisch gesehen erhebliche Auswirkungen auf die Tiergesundheit und die Wirtschaft haben kann. Der Ausschuss im Bundestag plant zudem eine Sondersitzung, um die aktuellen Entwicklungen zu erörtern und darauf basierend geeignete Maßnahmen zu diskutieren.