
In Deutschland erfreuen sich Milchersatzprodukte aus Pflanzen zunehmender Beliebtheit. Knapp 13 Prozent der Verbraucher ziehen nicht-tierische Milchalternativen wie Hafer-, Mandel- und Sojamilch der traditionellen Kuhmilch vor. Doch trotz dieser wachsenden Vorliebe wirft eine aktuelle Studie die Frage auf, ob diese pflanzlichen Produkte tatsächlich gesünder sind. Laut t-online wurden hierbei zehn Sorten Pflanzenmilch untersucht und mit zwei Arten von Kuhmilch verglichen.
Die Untersuchung, die an der Universität Kopenhagen durchgeführt wurde, verdeutlicht, dass die meisten pflanzlichen Milchalternativen hinsichtlich ihrer Nährstoffqualität hinter der Kuhmilch zurückfallen. Während ultrahocherhitzte Kuhmilch mit 3,4 Gramm Eiweiß pro Liter aufwartet, enthalten acht von zehn analysierten pflanzlichen Sortimenten lediglich zwischen 0,4 und 1,1 Gramm Eiweiß pro Liter. Zudem fanden die Forscher heraus, dass alle pflanzlichen Produkte weniger essentielle Aminosäuren aufwiesen. Die Maillard-Reaktionen, ausgelöst durch das Hocherhitzen, können den Nährwert der Proteine erheblich beeinträchtigen.
Nährstoffmängel und gesundheitliche Risiken
Eine weitere beunruhigende Erkenntnis der Studie ist der erhöhte Zuckergehalt in vielen pflanzlichen Milchalternativen. Sieben von zehn getesteten Getränken wiesen einen höheren Zuckeranteil als Kuhmilch auf. Diese Ergebnisse werden durch eine Analyse der University of Minnesota ergänzt, die ähnliche Nährstoffmängel in pflanzlichen Alternativen festgestellt hat, insbesondere in Bezug auf Kalzium und Vitamin D. Die intensive Verarbeitung dieser Produkte führt oftmals nicht nur zu einem Verlust an Nährstoffen, sondern kann auch gesundheitsschädliche Substanzen wie Acrylamid produzieren, das als potenziell krebserregend gilt, so berichtet Forschung und Wissen.
Ein weiteres negatives Resultat der Verarbeitungstechnik ist das Vorhandensein von α-Dicarbonylverbindungen und Hydroxymethylfurfural, die ebenfalls als gesundheitsschädlich eingestuft werden. Diese neuen chemischen Verbindungen entstehen durch die Maillard-Reaktion, die durch die hohen Verarbeitungstemperaturen gefördert wird. Die Forscher raten daher dringend, hochverarbeitete Produkte zu meiden und einen bewussteren Umgang mit einer pflanzlichen Ernährung zu pflegen.
Empfehlungen für Verbraucher
Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass Verbraucher, die pflanzliche Produkte in ihre Ernährung aufnehmen möchten, darauf achten sollten, diese nicht ausschließlich als Ersatz für tierische Milch zu konsumieren. Um einen ausgewogenen Nährstoffhaushalt zu gewährleisten, empfiehlt es sich, die pflanzlichen Getränke im Kühlschrank zu lagern, da dies helfen kann, die Bildung von Maillard-Reaktionsprodukten zu mindern. Außerdem ist es ratsam, weniger verarbeitete Lebensmittel zu wählen oder selbst pflanzliche Milch herzustellen, um die Nachteiligen Effekte der Ultrahocherhitzung zu vermeiden, wie health.nau.ch anmerkt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass pflanzliche Milchalternativen durchaus Teil einer gesunden Ernährung sein können, sie sollten jedoch in Kombination mit anderen Nährstoffquellen konsumiert werden, um Mängel zu vermeiden und die Gesundheit zu fördern. Hersteller sind ebenfalls gefordert, die Verarbeitung ihrer Produkte zu überdenken, um die Nährstoffqualität zu verbessern.